Hüsten/Meschede. Bereits im September letzten Jahres wurde die langfristig angestrebte Zusammenarbeit zwischen dem St. Walburga-Krankenhaus in Meschede und dem Klinikum Arnsberg vorgestellt. Nun folgt zum 30. April mit dem Umzug der Mescheder Geburtshilfe nach Hüsten der erste Umsetzungsschritt. Die Mescheder Mitarbeiter der Abteilung Geburtshilfe erhalten, wenn gewünscht, im Rahmen der Kooperation der beiden Kliniken einen Anschluss-Arbeitsvertrag im Klinikum Arnsberg.
Umzugsdatum steht fest
In der Abteilungssitzung der Gynäkologie und Geburtshilfe des St. Walburga-Krankenhauses am Montag verkündeten beide Krankenhausträger und die Mitarbeitervertretung „den geordneten Übergang zunächst der Geburtshilfe zum 1. Mai 2017 an den Hüstener Standort des Klinikums Arnsberg“. Die Mitarbeiter beider Kliniken sowie die niedergelassenen Ärzte im Einzugsgebiet wurden über diese konkreten Umzugspläne informiert. „Allen Beteiligten war während der Mitarbeiter-Sitzung anzusehen, dass die Entscheidung zur endgültigen Schließung der Geburtshilfe in Meschede sicherlich nicht einfach war“, berichtet ein Beobachter. „Gegenüber dem Mitarbeiter-Team der Geburtshilfe wurde es Zeit, die Ungewissheit zu beenden und allen, die aus persönlichen Gründen nicht mit an das Klinikum Arnsberg wechseln möchten, die Möglichkeit zu geben, ihre neue berufliche Wirkungsstätte selbst zu wählen“, so Anja Rapos, Geschäftsführerin des St Walburga-Krankenhaus.
Erhalt aller betroffenen Arbeitsplätze zugesichert
Rapos schätzt die Arbeitsmarktsituation im HSK nach der plötzlichen Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe in Menden zum Monatsende als derzeit drastisch verschärft ein. Deshalb sei sie froh, dass bereits vergangenes Jahr jedem ein Anschluss-Arbeitsvertrag im Klinikum Arnsberg garantiert worden sei. „Besonders in den letzten Monaten stand fast die gesamte Mitarbeiterschaft der Abteilungen hinter uns und diese haben immer wieder versichert, dass bis zum letzten Tag des Umzugs versucht wird, die Dienstpläne aufrecht zu erhalten“, ergänzt Heinz Hückelheim, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung der Kreisstadt-Klinik. „Dafür sind wir sehr dankbar, umso größer ist unsere Verpflichtung dem Team gegenüber, jetzt nach Fertigstellung des vierten Kreißsaal im Klinikum Arnsberg die Unsicherheit bezüglich der zeitlichen Planungen zu beenden, in aller Ruhe konkret zu werden und mit großer Besonnenheit die langfristige Sicherung der stationären Gesundheitsversorgung in der Kreisstadt Meschede zu gewährleisten.“
Standort Hüsten baulich und personell verstärkt
„Wir werden alles daran setzen, die geburtshilfliche Versorgung für werdende Eltern in der Region zu sichern“, erklärte Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Arnsberg. „Um werdenden Eltern, die sich in den nächsten Wochen nach alternativen Geburtsstationen umsehen, gerecht werden zu können, haben wir am Klinikum Arnsberg am Standort Karolinen-Hospital zuletzt nochmals kräftig in die geburtshilfliche Abteilung investiert. Ein vierter Kreißsaal steht kurz vor der Fertigstellung. Auch unser Team haben wir aufgestockt. Über weitere personelle Verstärkung sprechen wir derzeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der geburtshilflichen Abteilung des St. Walburga-Krankenhauses in Meschede.“
Kemper weist allerdings auch darauf hin, „dass die krankenhausrechtliche Verlagerung von Mehrbetten noch der krankenhausrechtlichen Umsetzung bedarf und auch die volle Finanzierung durch die Krankenkassen derzeit noch aussteht“. Die seit 2014 parallel laufende Sanierung und Modernisierung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin stehe jetzt ebenfalls unmittelbar vor dem Abschluss. Der Ausbau der Elternschule in Meschede mit einem stetig wachsenden Kursangebot für werdende Eltern sei ebenfalls gemeinsame Zielsetzung.
Kliniktausch liegt noch im Entscheidungsverfahren
Der angestrebte Disziplinentausch – Urologie nach Meschede und Gynäkologie/ Geburtshilfe in das Klinikum Arnsberg – liege zur Entscheidungsvorlage an das Ministerium jetzt bei der Bezirksregierung Arnsberg, so die Vertreter der beiden Krankenhäuser weiter. Wann dieser realisiert werde, sei immer noch offen. Nachdem dieser bereits in dem Regionalen Planungskonzept der Krankenkassen vorgesehen war, hänge es jetzt an dem weiteren Planungsvorschlag, den die Bezirksregierung dem Ministerium vorlegen werde. Beide Klinikträger wollten daher versuchen, durch Gespräche den Fortgang dieses Planungsverfahrens weiter voranzutreiben. Bis es soweit sei, arbeite die Gynäkologische Abteilung im St. Walburga-Krankenhaus wie bisher weiter.