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Kämmerer hat für 2017 noch 3,8‑Millionen-Lücke

Arnsbergs Stadtkämmerer Peter Bannes. (Foto: Stadt Arnsberg)
Arns­bergs Stadt­käm­me­rer Peter Ban­nes. (Foto: Stadt Arnsberg)

Arns­berg. „Ziel heu­te noch nicht erreicht!“ war die Bot­schaft, die Käm­me­rer Peter Ban­nes im Haupt- und Finanz­aus­schuss bei sei­nem Blick auf das Haus­halts­jahr 2017 ver­kün­de­te. Denn der­zeit hat er für die Fort­schrei­bung des Haus­halts­sa­nie­rungs­plans noch eine Deckungs­lü­cke von 3,8 Mil­lio­nen Euro. Dabei ist im Stär­kungs­pakt, in dem das Land die Stadt über Jah­re mit Mil­lio­nen­be­trä­gen unter­stützt, der Haus­halts­aus­gleich für 2017 zwin­gend vor­ge­ge­ben. Es gibt aller­dings auch noch eini­ge offe­ne Posi­tio­nen. „Es kann rei­chen, es kann aber auch nicht rei­chen,“ sag­te Ban­nes mit Blick auf die letz­te Rats­sit­zung des Jah­res am 23. Novem­ber. Dann muss der Rat beschlie­ßen und sei­nen Plan bei der Bezirks­re­gie­rung vorlegen.

Rückgang der Schlüsselzuweisungen

„Es gibt kei­nen Puf­fer!“, sag­te Ban­nes. Das geplan­te Jah­res­er­geb­nis 2017 liegt nur mit 47.000 Euro im Plus. Soweit der Plan. Dazu kom­men eini­ge kri­ti­sche Grö­ßen in Mil­lio­nen­hö­he. Bei den Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen des Lan­des hat­te Ban­nes bis­her mit 25,2 Mil­lio­nen gerech­net. Wegen der hohen Gewer­be­steu­er­ein­nah­men im zwei­ten Halb­jahr 2015 rech­net er inzwi­schen aller­dings mit einem Rück­gang der Zuwei­sun­gen um bis zu 4,9 Mil­lio­nen. Die tat­säch­li­che Höhe sei der­zeit noch nicht abschätz­bar, so Ban­nes, der gespannt die ers­ten Berech­nun­gen des Lan­des in den nächs­ten Wochen erwartet.

Anstieg der Kreisumlage

Ein zwei­ter gro­ßer Unsi­cher­heits­fak­tor ist die Kreis­um­la­ge. Hier hat­te Ban­nes zunächst noch gehofft, auf­grund der Steu­er­kraft­ent­wick­lung gegen­über dem Plan 300.000 Euro spa­ren zu kön­nen. Doch dann kam der Aus­fall der RWE-Divi­den­den, der den Kreis­haus­halt mit rund 6 Mil­lio­nen belas­tet. Und auch die Erhö­hung der Umla­ge an den Land­schafts­ver­band will der Kreis über die Kreis­um­la­ge wei­ter­ge­ben. Die dro­hen­de Hebe­satz­er­hö­hung bei der Kreis­um­la­ge um 1,39 Pro­zent­punk­te wür­de Arns­berg mit 1,4 Mil­lio­nen zusätz­lich belas­ten, so der Käm­me­rer. Aber es blei­be abzu­war­ten, wel­che Zahl der Kreis­tag letzt­lich beschließe.

Unerwartete Rückzahlung

Es gibt aller­dings auch posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen. Bei der Ein­kom­mens- und Umsatz­steu­er erwar­tet der Käm­me­rer für 2017 jeweils 0,4 Mil­lio­nen mehr als geplant. Dazu kommt eine uner­war­te­te Rück­zah­lung aus dem Ein­heits­las­ten­aus­gleichs­ge­setz in Höhe von 1,4 Mil­lio­nen. Das redu­ziert die Lücke immer­hin von 6,0 auf 3,8 Millionen.

Personalkosten steigen

Eini­ge Posi­tio­nen sind noch offen. Von Beschlüs­sen aus Ber­lin hängt es ab, ob der Zuschuss­be­darf für das Bud­get Zuwan­de­rung und Inte­gra­ti­on mög­li­cher­wei­se gerin­ger aus­fällt als geplant – was 2016 vor­aus­sicht­lich der Fall sein wird. Bei den Per­so­nal­auf­wen­dun­gen müs­se man mit Mehr­aus­ga­ben rech­nen, so der Käm­me­rer. Und auch hin­ter den Punkt Gewer­be­steu­er setz­te er noch ein Fragezeichen.

Für 2016 Plus von 1,3 Mio. erwartet

Bei allen Unwäg­bar­kei­ten für 2017 konn­te Ban­nes für das lau­fen­de Jahr 2016 in einem „vor­sich­ti­gen Aus­blick“ Posi­ti­ves ver­mel­den: „Ins­ge­samt liegt die Ent­wick­lung im Rah­men der Haus­halts­pla­nun­gen. Die Gewer­be­steu­er-Ver­an­schla­gung 2016 ist erreicht. Der Haus­halts­sa­nie­rungs­plan liegt ins­ge­samt im Soll. Das Errei­chen des geplan­ten Jah­res­er­geb­nis­ses 2016 – rund 1,3 Mil­lio­nen Euro plus – ist wahrscheinlich.“

Zuschussbedarf für Flüchtlinge geringer als erwartet

Einen wesent­li­chen Anteil an die­sem posi­ti­ven Ergeb­nis hat die Redu­zie­rung des Zuschuss­be­darfs für das Büro für Zuwan­de­rung und Inte­gra­ti­on. Hier­für hat­te der Käm­me­rer im Haus­halts­plan 3,2 Mil­lio­nen Euro vor­ge­se­hen. Dabei war er aller­dings noch davon aus­ge­gan­gen, dass Arns­berg nach dem Flücht­lings­auf­nah­me­ge­setz vom Land 6500 Euro pro Flücht­ling und Jahr bekommt. Die­ser Betrag ist dann aber auf 10.000 Euro erhöht wor­den. Das bringt Arns­berg für 2016 1,9 Mil­lio­nen mehr in die Kas­se. Wie stark das den Zuschuss­be­darf redu­ziert, ist von den tat­säch­li­chen Auf­wen­dun­gen abhän­gig. Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel beton­te dabei, dass die 10.000 Euro pro Kopf kei­nes­falls kom­plett an die Flücht­lin­ge gin­gen, son­dern damit auch die Inte­gra­ti­on finan­ziert werde.

Kommt Integrationspauschale an?

Für Inte­gra­ti­on hat der Bund inzwi­schen auch eine Inte­gra­ti­ons­pau­scha­le beschlos­sen. „Das wür­de für Arns­berg meh­re­re 100.000 Euro aus­ma­chen, die hät­ten wir ger­ne,“ sag­te Ban­nes, berich­te­te zugleich aber von Befürch­tun­gen, dass das Geld auf Län­der­ebe­ne ver­si­ckern könn­te. „Das wäre eine Schwei­ne­rei!“, sag­te Vogel und appel­lier­te an die hei­mi­schen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten, sich in Düs­sel­dorf für die Aus­zah­lung an die Kom­mu­nen einzusetzen.

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