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Innenstadtentwicklung: Knappe Entscheidung für Röhr-Park

Stadtplaner lars Ohlig erläutert Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses vor Ort am Röhrufer das Konzept zur Innenstadtentwicklung mit Röhr-Park. (Foto: oe)
Stadt­pla­ner Lars Ohlig erläu­tert Mit­glie­dern des Stadt­ent­wick­lungs­aus­schus­ses vor Ort am Röh­ru­fer das Kon­zept zur Innen­stadt­ent­wick­lung mit Röhr-Park. (Foto: oe)

Sun­dern. Nach einer aus­gie­bi­gen Orts­be­sich­ti­gung mit Erläu­te­run­gen von Stadt­pla­ner Lars Ohlig an allen wesent­li­chen Punk­ten und einer inten­si­ven Dis­kus­si­on stimm­te der Stadt­ent­wick­lungs­aus­schuss über fünf zen­tra­le Punk­te des neu­en Kon­zepts zur Innen­stadt­ent­wick­lung ab, das im Febru­ar und März im Rat­haus erar­bei­tet wor­den war. Ohlig sag­te, dass die Ver­wal­tung sich ein kla­res Man­dat der Poli­tik holen wol­le, in wel­che Rich­tung es gehen sol­le, bevor Detail­pla­nun­gen und Gesprä­che mit Eigen­tü­mern, Geschäfts­leu­ten und Inves­to­ren begon­nen wer­den. Wirk­lich klar war das Man­dat dann aller­dings nicht, denn von den fünf Punk­ten, die alle in Wech­sel­wir­kung ste­hen und sich teils gegen­sei­tig bedin­gen, wur­den nur zwei mit gro­ßer Mehr­heit abge­seg­net. Der Röhr-Park als zen­tra­ler Punkt fand nur ganz knapp eine Mehr­heit, zwei ande­re Punk­te wur­den eben­so knapp abgelehnt.

Öffnung der Fußgängerzone abgelehnt

Eine Teilöffnung der Fußgängerzone als Einbahnstraße wurde knapp abgelehnt. (Foto: oe)
Eine Tei­l­öff­nung der Fuß­gän­ger­zo­ne als Ein­bahn­stra­ße wur­de knapp abge­lehnt. (Foto: oe)

Einig waren sich alle Aus­schuss­mit­glie­der nur bei der Nut­zung des Tig­ges-Plat­zes zur wei­te­ren Ein­zel­han­dels­ar­ron­die­rung. Bei der Nut­zung des Bereichs Brem­ke-Cen­ter für Lebens­mit­tel­sor­ti­men­te gab es neben vie­len ja-Stim­men eini­ge Ent­hal­tun­gen aus der CDU mit dem Hin­weis, dass dies ja ohne­hin der Sta­tus quo sei. Bei der für den Pla­ner ganz oben ste­hen­den zen­tra­len Fra­ge des Röhr-Parks, der neben Fluß­re­na­tu­rie­rung und Hoch­was­ser­schutz auch eine deut­li­che Attrak­ti­vi­täts­stei­ge­rung für den gesam­ten Ein­kaufs­be­reich brin­gen soll, aber die Ver­la­ge­rung von etwa 100 Park­plät­zen in den Bereich hin­ter das Brem­ke-Cen­ter bedeu­ten wür­de, gab es ein kla­res Con­tra der CDU. Mit acht zu sie­ben Stim­men wur­de die­ser Punkt beschlos­sen. Bei zwei Ver­kehrs­fra­gen, der Öff­nung der nörd­li­chen Haupt­stra­ße bis zum Lock­weg als Ein­bahn­stra­ße und der Schlie­ßung der K 5 im Bereich zwi­schen Tig­ges­platz und Brem­ke-Cen­ter für Pkw-Ver­kehr stimm­ten die Grü­nen nicht mit der „neu­en gestal­te­ri­schen Mehr­heit“, son­dern mit der CDU, so dass die­se bei­den Punk­te mit jeweils sie­ben zu acht Stim­men abge­lehnt wurden.

Baubeginn ab 2018 realistisch

Ohlig sag­te auf Nach­fra­ge, dass im güns­tigs­ten Fal­le mit dem Bau des Röhr-Parks bereits 2017 begon­nen wer­den könn­te. dann müss­ten die Gesprä­che mit pri­va­ten Eigen­tü­mern aber so zügig zum Abschluss kom­men, dass noch im Novem­ber der Antrag für Städ­te­bau­för­de­rungs­mit­tel gestellt wer­den und die müss­ten auch für 2017 bewil­ligt wer­den, auch wenn das Pro­gramm vor­aus­sicht­lich wie­der über­zeich­net sei, Die hohe 90-Pro­zent-För­de­rung für die Rena­tu­rie­rung sei kein Pro­blem, da hier mehr Geld zur Ver­fü­gung ste­he als abge­ru­fen wer­den. „Rea­lis­tisch“, so Ohlig, sei für ihn ein Bau­be­ginn ab 2018.

Etwa 100 Parkplätze werden verlegt

Etwa drei Vier­tel der Flä­chen, die für den Röhr­park benö­tigt wer­den, sei­en städ­tisch, so der Pla­ner. Benö­tigt wer­de eine grö­ße­re pri­va­te Gara­gen­flä­che im rück­wär­ti­gen Bereich des Tig­ges­plat­zes. Der Pla­nung gut tun wür­de auch ein etwa zwei bis drei Meter brei­ter Ufer­strei­fen im nörd­li­chen Bereich, wo es im rück­wär­ti­gen Bereich der Häu­ser an der Fuß­gän­ger­zo­ne zahl­rei­che pri­va­te Park­plät­ze mit einer Viel­zahl von Eigen­tü­mern gibt. Die Stadt wür­de ihre Park­flä­chen im Bereich Schim­mer­lings­hof auf­ge­ben und im nörd­li­chen Bereich die ers­te Park­platz­rei­he auf der ande­ren Sei­te der Röhr. Bei einer Erneue­rung der Zuwe­gung kön­ne die Unter­füh­rung künf­tig in bei­de Fahrt­rich­tun­gen genutzt wer­den. Etwa 80 bis 100 Park­plät­ze wür­den im unmit­tel­ba­ren Bereich der Innen­stadt weg­fal­len, sol­len aber durch die glei­che Zahl von Park­plät­zen auf einer bis­her unge­nutz­ten städ­ti­schen Flä­che hin­ter dem Brem­kes-Cen­ter ersetzt wer­den. Die ver­blei­ben­den Park­plät­ze sol­len dann bewirt­schaf­tet wer­den, wäh­rend die neu geschaf­fe­nen kos­ten­los bleiben.

Viele Parkplätze auf städtebaulich hochwertigen Flächen

Am Tiggesplatz soll Einzelhandelsentwicklung stattfinden. (Foto: oe)
Am Tig­ges­platz soll Ein­zel­han­dels­ent­wick­lung statt­fin­den. (Foto: oe)

Ohlig ver­glich die posi­ti­ven Effek­te, die er von einem Röhr-Park erwar­tet, mehr­fach mit dem gro­ßen Erfolg der neu­en Ufer­pro­me­na­de in Ame­cke. Neben neu­er Gas­tro­no­mie könn­te sich auch neu­es Woh­nen ansie­deln. Der­zeit aber sei­en städ­te­bau­lich hoch­wer­ti­ge Flä­chen, die mit einem Röhr-Park wesent­lich mehr für die Innen­stadt brin­gen könn­ten, mit Park­plät­zen belegt. Es kön­ne Auto­fah­rern, die in der Innen­stadt arbei­ten und bis­her mehr­mals am Tag ihre Park­schei­be wei­ter dre­hen, zuge­mu­tet wer­den, etwa drei bis vier Minu­ten Fuß­weg zu ihren neu­en kos­ten­lo­sen Park­plät­zen in Kauf zu neh­men. Zudem sei­en die Park­plät­ze in Sun­dern wäh­rend der Geschäfts­öff­nungs­zei­ten von Mon­tag bis Frei­tag nur zu 65 Pro­zent aus­ge­las­tet. Das habe eine Unter­su­chung über drei Mona­te erge­ben. „Park­plät­ze sind wich­tig für eine Innen­stadt,“ so Ohlig, „aber wenn Park­plät­ze das Ent­schei­den­de wären, müss­te es in Sun­dern brum­men wie blöd.“

Mehrere Varianten am Tiggesplatz

Ohlig sprach auch von einer mög­li­chen Ein­bin­dung der alten Johan­nes­schu­le in den Röhr­park, indem man deren Rück­sei­te zum Ein­gangs­be­reich mache. Für den Tig­ges-Platz sind noch diver­se Pla­nungs­al­ter­na­ti­ven offen. Dar­un­ter eine gro­ße Lösung mit Über­pla­nung der alten Johan­nes­schu­le und einem Geschäfts­neu­bau auf etwa 2500 Qua­drat­me­ter Flä­che, eine mitt­le­re Lösung mit Erhalt der Johan­nes­schu­le und einem Neu­bau auf etwa 2000 Qua­drat­me­tern und eine klei­ne­re Lösung, bei der der Geschäfts­neu­bau nur etwa 700 Qua­drat­me­ter umfasst und eine neue Platz­si­tua­ti­on geschaf­fen wird, die die alte Schu­le von der Fuß­gän­ger­zo­ne in Sze­ne setzt.

Bremke-Eigentümer investitionsbereit

der Eigentümer des Bremke-Centers ist investitionsbereit. (Foto: oe)
Der Eigen­tü­mer des Brem­ke-Cen­ters ist inves­ti­ti­ons­be­reit. (Foto: oe)

Ohlig berich­te­te auch, dass er noch am Tag vor der Sit­zung mit dem Eigen­tü­mer des Brem­ke-Cen­ters gespro­chen habe. Der habe erneut sei­ne Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft bekräf­tigt, wol­le erneu­ern und erwei­tern. Ein moder­ner Lebens­mit­tel­voll­sor­ti­men­ter auf einer Flä­che von 2500 Qua­drat­me­tern, der mit dem der­zei­ti­gen REWE-Markt auf 950 Qua­drat­me­ter­n­nicht zu ver­glei­chen sei, kön­ne sich dort ansie­deln. Auch der Eigen­tü­mer sei der Auf­fas­sung, dass die Ein­gangs­si­tua­ti­on des Cen­ters nach einem Umbau wei­ter zur Innen­stadt aus­ge­rich­tet blei­ben müs­se. Ohlig sprach aber auch von Beden­ken des Eigen­tü­mers gegen eine Schlie­ßung der K 5 für den Pkw-Ver­kehr, weil das dazu füh­ren wür­de, dass ein Drit­tel der Bewoh­ner der Sun­derner Kern­stadt bei ihrem Weg zum Brem­kes-Cen­ter fast bis vor die Tür des Markt­kauf-Cen­ters umge­lei­tet wür­den. Ohlig zeig­te in der Sit­zung des­halb auch Sym­pa­thie für den Vor­schlag, den der SUI-Vor­sit­zen­de Mar­kus Alle­feld bei der Orts­be­sich­ti­gung ins Spiel gebracht hat­te. Der CDU-Poli­ti­ker schlug einen Umbau wie auf dem Arns­ber­ger Brü­cken­platz mit brei­ten, farb­lich abge­setz­ten Über­we­gen und gro­ßer Mit­tel­in­sel vor, um die fuß­läu­fi­ge Ver­bin­dung von der Fuß­gän­ger­zo­ne über den Tig­ges-Platz bis zum Brem­ke-Cen­ter zu beto­nen und sub­jek­tiv siche­rer zu machen.

Drei Brücken sollen weg

Vor der Abstim­mung, die die­sen Punkt ver­wor­fen hat, hat­te Ohlig auch ver­sucht, die Vor­tei­le einer Öff­nung der Fuß­gän­ger­zo­ne als Ein­bahn­stra­ße bis zum Lock­weg deut­lich zu machen. Neben eini­gen zusätz­li­chen Park­plät­zen in die­sem mehr von Ban­ken als von Geschäf­ten gepräg­ten Bereich wäre das vor allem eine neue Erschlie­ßung für eini­ge pri­va­te Park­plät­ze am Röh­ru­fer, die eine Brü­cke über­flüs­sig machen könn­te. Ins­ge­samt, so der Pla­ner, gebe es auf dem kur­zen Stück sie­ben Röhr­brü­cken. Davon könn­ten nach dem neu­en Kon­zept mit dem Röhr­park drei abge­ris­sen und durch nur eine neue Fuß­gän­ger­brü­cke ersetzt werden.

CDU: „Zu wenig Fußgängerzone“

Er höre immer nur rück­wär­ti­ger Bereich, Röh­ru­fer oder Brem­ke-Cen­ter, aber nie Fuß­gän­ger­zo­ne, dabei gehe es doch in ers­ter Linie um die Fuß­gän­ger­zo­ne, kri­ti­sier­te Mar­kus Schau­er­te (CDU) und nann­te auch die Park­platz­ver­la­ge­rung „bedenk­lich“. Andre­as Bah­de (BÜSU) sprach dage­gen von einem „gelun­ge­nen stra­te­gi­schen Kon­zept“ und Micha­el Ste­che­le (SPD) erin­ner­te dar­an, dass man jah­re­lang gere­det habe, was zu nichts geführt habe, jetzt aber end­lich etwas in der Hand halte.

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Eine Antwort

  1. Alles wie­der auf Null. Wenn jetzt erst mit etli­chen Grund­stücks­ein­gen­tü­mern ver­han­delt wer­den muss, dann kommt erfah­rungs­ge­mäß wie­der nix Zähl­ba­res dabei heraus.
    Für die Park­platz­pro­ble­me gäbe es eine Lösung: ein Park­haus, das aber zen­tal lie­gen muss und nicht irgend­wo im Nie­mands­land hin­ter dem Brem­ke-Cen­ter. Das Par­haus in Neheim, Goe­the­stra­ße ist z.B. ein „preis­wer­tes“ Gebäu­de und könn­te als Vor­bild dienen.
    Wenn sich nicht bald mal alle Pol­ti­ker zum Woh­le der Stadt zusam­men­rau­fen (anstatt sich gegen­sei­tig im Klein­krieg zu blo­ckie­ren), dann sehe ich auch für die Zukunft schwarz. Aber auch die Eigen­tü­mer und Händ­ler im Zen­trum sind gefragt.
    Mir scheint, in Sun­dern ist es nicht mehr 5 vor Zwölf son­dern schon weit nach Zwölf.
    Ich wür­de mich ger­ne eines Bes­se­ren beleh­ren lassen.

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