Neheim. „Neheim, fit für das neue Jahrzehnt machen“, das war das Thema der Bürgerversammlung des CDU-Ortsverbands Neheim (OV). Der neue OV-Vorsitzende Marcel Kaiser begrüßte rund 50 Interessenten im Pfarrheim St. Johannes-Baptist. Sein Fazit nach reger Diskussion: „Neheim als Einkaufsstadt ist das Herz der Stadt Arnsberg. Es muss weiterhin gestärkt werden. Die kritischen Themen wie die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV, die Gastronomie und Kultur werden wir beleuchten.“
„In Neheim viel richtig gemacht“
Zur Einführung referierte Stephan Britten, Referent für Standortpolitik, Innovation und Umwelt bei der IHK Arnsberg, zum Thema „Vitale Innenstädte 2016“. Bei der Untersuchung schnitt die Einkaufsstadt Neheim von gut bis sehr gut ab. „Als sogenannter weicher Standortfaktor hat ein guter Einzelhandel eine große Bedeutung und ist wichtig für die heimische Industrie für Arbeitsplätze und neue Fachkräfte.“ Eine große Herausforderung in den nächsten fünf bis zehn Jahren sei freies WLAN in der Stadt. Britten betonte, dass Neheim ein Alleinstellungsmerkmal mit der Mischung aus Filialisten und eigentümergeführte Geschäfte hat. „Trotzdem ist die Nachfrage nach großen Unternehmensketten bei der Bevölkerung groß“, so Britten. Positive für Neheim: Autobahnanbindung, Innenstadtsanierung, Rundlauf der Fußgängerzone (Haupt- und Apothekerstraße), eine nicht zu große Marktpassage. „Man hat in der Vergangenheit viel richtig gemacht. Das belegen die Zahlen. Doch andere Standorte schlafen nicht. Das ist eine große Herausforderung“, betont Britten.
Für freies WLAN noch Sponsoren gesucht
Zum Thema „freies WLAN“ sagte Herbert Scheidt, Vorsitzender des Aktiven Neheim, dass man einen WLAN-Anbieter gefunden habe. Dieser biete stabiles freies Internet, das bei 50.000 Besuchern an verkaufsoffenen Sonntagen oder Innenstadtveranstaltungen mindestens jedem zweiten Nutzer einen Zugang wie in großen Fußballstadien ermögliche. „Die Installation ist natürlich nicht kostenlos. Wir suchen noch Sponsoren“, so Scheidt.
Humpe: Sechs Investoren sind Chance und Geschenk
Der Bezirksausschussvorsitzende Klaus Humpe betonte: „Wir werden weiter für Neheim kämpfen. Zwar kommt es uns vor, dass die Verwaltung uns allein lässt. Man ist aber weiter auf einen guten Weg mit der Verwaltung, dass der Einkaufsstandort sicher bleibt.“ Chance und Geschenk für die Innenstadt sieht er in den rund sechs Investoren im Neheimer Stadtgebiet. Er sprach das „Dreiblitz-Gebäude“ in der Möhnestraße an: „Dort wird es eine gebäudetechnische Änderung geben. Das dauert noch eine Zeit.“ Humpe weiter: Die Neheimer Realschule werde für mindestens zwei Jahre das Ausweichquartier der Mitarbeiter der Stadtverwaltung, wenn das Rathaus 2018 und 2019 für rund 21 Millionen Euro saniert werde. Weitere Räumlichkeiten für die Mitarbeiter stünden noch nicht fest. Auf die Frage, ob nach der Sanierung der Marktpassage wieder ein Lebensmittelgeschäft einzieht, meinte er sehr diplomatisch: „Ich gehe davon aus.“ Britten bekräftigte: „Neheim braucht so ein Lebensmittelgeschäft in der Innenstadt neben dem Wochenmarkt.“
Aktives Neheim wünscht sich Funktion des Marktmeisters
AN-Vorstandsmitglied Peter Rottler dazu: „Wir haben den Wochenmarkt auf unserer Agenda. Es tut sich was.“ Die Marktbeschicker verwalte die Stadtverwaltung. „Ich hätte gerne, dass das Aktive Neheim die Funktion des Marktmeisters übernimmt. Wäre in manchen Dingen besser“, fordert Rottler. Er forderte die CDU-Neheim auf, sich für eine Neheimer Filiale des Arnsberg Verkehrsverein stark zu machen. Des Weiteren müsste man die „Schönheit der gesamten Stadt Arnsberg vermarkten“. Damit meint er, dass endlich das gemeinsame Werbekonzept erstellt wird. Dazu Humpe: „Das sind dicke Bretter, die wir da bohren müssen. Ich werde das Thema nochmal ansprechen, dass dafür ein starkes Dachkonzept erstellt werden soll. Es dürfen keine verschiedenen Zentren aufgebaut werden.“
Breiterer Ruhrtalradweg gewünscht
Die Zuhörer hatten nicht nur die großen Themen auf dem Schirm, sondern auch kleine. Die Fragen: Was passiert mit dem Kolpinghaus? Humpe: „Die Bebauungspläne der gesamten Stadt werden geprüft, damit so etwas nicht nochmal passiert.“ Bemängelt wurde der Ruhrradweg, wenn an sonnigen Wochenenden sich Radfahrer und Fußgänger in die Quere kommen. Wunsch der Bürger, diesen zweispurig auszubauen.
Marcel Kaiser will die Pläne für Neheim in den nächsten fünf Jahren transparent für die Bevölkerung machen und die Themen diskutieren. Nach der Landtagswahl im Mai 2017 möchte er weitere Veranstaltungen mit seinem Vorstand planen. „Es ist noch reichlich Verbesserungspotential vorhanden“, betont Kaiser.