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Freilichtbühne: Ensemble überzeugt mit „Kohlhiesels Töchter“

Das neue Stück „Kohl­hie­sels Töch­ter“ spielt in einem Bier­gar­ten. (Foto: Freilichtbühne)

Her­drin­gen. Auf der Frei­licht­büh­ne Her­drin­gen läuft die Zeit­ma­schi­ne auf vol­len Tou­ren. Nach Mona­ten der Vor­be­rei­tung war es am Sams­tag end­lich soweit. „Kohl­hie­sels Töch­ter“ über­zeug­te zur Pre­mie­re mit sei­nem gesam­tem Ensem­ble. Noch 15 Mal wird es über die Büh­ne gehen. Und am Sams­tag, 10. Juni, fin­det die nächs­te Pre­mie­re statt, dann mit dem Kin­der­stück „Them­ba – König der Savanne“.

Zurück in die 1920-er Jahre

Egbert Neu­haus, Vor­sit­zen­der des Unter­neh­mens­ver­bands, hielt die Fest­re­de zur Eröff­nung der Spiel­zeit. (Foto: Freilichtbühne)

Das Ensem­ble des dies­jäh­ri­gen Erwach­se­nen­stü­ckes „Kohl­hie­sels Töch­ter“ dreht am Rad – am Rad der Zeit­ma­schi­ne! Die belieb­te Komö­die mit Lise­lot­te Pul­ver aus den 1960-er Jah­ren ist auf der Frei­licht­büh­ne um eini­ge Jahr­zehn­te ver­setzt wor­den. Es sind die 1920-er Jah­re, die dem Stück sei­nen Halt geben, das Jahr, in dem die Komö­die von Ernst Lubit­sch im Ori­gi­nal ent­stan­den ist. Doch „Kohl­hie­sels Töch­ter“ in Her­drin­gen setzt sich bewusst ab, auch mit Figu­ren der Zeit­ge­schich­te, von denen sich eini­ge auf der Büh­ne stets wie­der fin­den lassen.

Alles spielt im Graminer Biergarten

Ein Teich wur­de eigens für die Stü­cke der Sai­son ange­legt, und die Muschel­büh­ne auf der Büh­ne wird zur Som­mer­büh­ne für den „Gra­mi­ner Bier­gar­ten“. Hier spielt das gesam­te Stück, ein tol­les Ensem­ble belebt die Spiel­flä­che in Her­drin­gen. Der Stoff des Stü­ckes dürf­te noch Erin­ne­run­gen wecken: Im Hau­se Kohl­hie­sel herrscht Trau­er, Vater Zacha­ri­as ist im Ers­ten Welt­krieg gefal­len, nur sein Geist bleibt Mut­ter Kohl­hie­sel und ihren Töch­tern Lie­sel und Susi. Als wäre die Füh­rung des „Gra­mi­ner Bier­gar­tens“ nicht schon Her­aus­for­de­rung genug – das Tes­ta­ment des ver­stor­be­nen Kohl­hie­sels setzt noch eins drauf: Toch­ter Lie­sel (Eli­sa Gun­ter­mann), gera­de von einem Sport­wett­kampf zurück­ge­kehrt, darf erst ver­hei­ra­tet wer­den, wenn Toch­ter Susi (Ele­na Fran­ke), die den Bier­gar­ten mit Werk­statt lei­tet, unter der Hau­be ist. Was für eine Herausforderung!

Sze­nen­fo­to aus Kohl­hie­sels Töch­ter. (Foto: Freilichtbühne)

So nimmt das Schick­sal auf der Büh­ne sei­nen Lauf. Die Bewer­ber um die Töch­ter geben sich die Klin­ke in die Hand. Und wären die einen um die Gunst der Töch­ter buh­len, sucht Hoch­stap­ler Rolf (Dirk Wink­ler) sei­ne Chan­ce, Mut­ter Kohl­hie­sel (Eli­sa­beth Schul­te) den Bier­gar­ten abzukaufen…

Schmeling und Trenker, Chaplin und Einstein

Eini­ge Rol­len in „Kohl­hie­sels Töch­ter“ wer­den nicht nur ein­mal gefüllt: Regis­seu­rin Patri­cia Hoff­mann, die den Erfolg an der Büh­ne nun schon seit 2015 mit ihren Ideen ver­ant­wor­tet, hat Men­schen aus der Geschich­te der 1920-er Jah­re an die Figu­ren in „Kohl­hie­sel“ gekop­pelt. Sie zei­gen im Erwach­se­nen­stück ihre ganz eige­nen cha­rak­te­ris­ti­schen Züge. Toni (Nils Nöl­ke) ist als jun­ger Boxer (ange­lehnt an Max Schme­ling) in Lie­sel ver­liebt. Peter (Lukas Kro­ner, ange­lehnt an Luis Tren­ker), kommt aus Bay­ern und steht Toni bei sei­ner Wer­bung um Lie­sel bera­tend zur Sei­te. Wie es sich für einen baye­ri­schen Berg­bur­schen gehört mit Ruck­sack und Dia­lekt. Wei­te­re Figu­ren der Zeit­ge­schich­te tau­chen nach und nach auf der Büh­ne auf und geben dem Stück Leben: Der Bür­ger­meis­ter (Tho­mas Lep­ping, ange­lehnt an Char­lie Chap­lin) muss so eini­ge Sprün­ge der Ent­zü­ckung absol­vie­ren. Der Pfar­rer (Mar­tin Gun­ter­mann, ange­lehnt an den Phy­si­ker Robert Oppen­hei­mer) expe­ri­men­tiert mit Albert Ein­stein (Rai­mund Schmidt) auf der Büh­ne. Die Anzei­gen­ver­käu­fe­rin (Sven­ja Bele­ke) zeigt Cha­rak­ter­zü­ge von Astrid Lind­gren, der rasen­de Repor­ter (Uwe Rehberg/Karin Blunk) will an den Schrift­stel­ler und Repor­ter Egon Erwin Kisch erinnern.

Nichts geht ohne das Biergartenensemble

„Kohl­hie­sels Töch­ter“ lebt nicht nur vom Spiel der Cha­rak­te­re, das Bier­gar­ten­en­sem­ble leis­tet sei­nen eige­nen Bei­trag zum Stück. Klar, dass Spaß und Genuss im Bier­gar­ten ganz oben ste­hen. So wird Kar­ten oder Boule gespielt, wer­den Nägel gekloppt und vie­les mehr unter­nom­men, um sich die Zeit zu ver­trei­ben. Immer wie­der lässt man sich vom Streit der Bewer­ber um die Töch­ter ablen­ken, bevor man von Mut­ter Kohl­hie­sel freund­lich auf den Heim­weg geschickt wird.
„Kohl­hie­sels Töch­ter“, das Erwach­se­nen­stück auf der Frei­licht­büh­ne Her­drin­gen in der Spiel­zeit 2017 geht über zwei Akte. Immer wie­der sind es die ein­zel­nen Hand­lun­gen der Haupt­dar­stel­ler, die das Publi­kum amü­sie­ren. Natür­lich haben die Kohl­hie­sel-Töch­ter ihren eige­nen Anteil dar­an, und der Unter­schied zwi­schen der der­ben Susi und der zar­ten Lie­sel im Hin­ter­grund könn­te kaum grö­ßer sein. So rich­tig ins Detail geht Mut­ter Kohl­hie­sel mit ihrer Rol­le der stets unsi­che­ren Ver­mitt­le­rin zwi­schen ihren Töch­tern und den Gäs­ten im Biergarten.

Rasante Unterhaltung

Ein span­nen­der Wett­kampf auf der von der Feu­er­wehr prä­pa­rier­ten Stre­cke durch den Bier­gar­ten zwi­schen Toni und Susi been­det den ers­ten Akt rasant. Im zwei­ten Akt ist es dann end­lich soweit: Die lang erhoff­te Hoch­zeit zwi­schen Susi und Toni kommt auf der Muschel­büh­ne zustan­de, auch wenn die Gäs­te lan­ge auf die Braut war­ten müs­sen. Aber die herr­lich bur­schi­ko­se Art von Susi, mit der sie sich dann doch ihrem betrun­ke­nen Toni zur Ver­mäh­lung prä­sen­tiert, ent­schul­digt für das War­ten – hat sie doch bes­te Unter­hal­tungs­qua­li­tät. Erst zum Ende löst sich auf der Büh­ne das Ver­wirr­spiel um Hei­rat und Antrag auf und Mut­ter Kohl­hie­sel kann den im Tes­ta­ment geäu­ßer­ten Wunsch ihres Zacha­ri­as erfül­len… Ja, Zacha­ri­as.. Sein Geist schwebt buch­stäb­lich über dem Stück und nimmt Ein­fluss auf Mut­ter und Töchter.

Zweite Bühne

Was wäre schon ein Bier­gar­ten ohne ent­spre­chen­de Unter­hal­tung der Gäs­te? Dafür wur­de auf der Frei­licht­büh­ne eige­nes eine zwei­te Büh­ne auf­ge­baut. Auf die­ser Muschel-Büh­ne wird gezau­bert und die „Komö­di­an­ti­schen Har­mo­nien“ sin­gen im Sti­le der „Come­di­an Har­mo­nists“ Lie­der, die jeder mit­sin­gen kann. Mit „Wochen­end und Son­nen­schein“, „Mein klei­ner grü­ner Kak­tus“ und sogar „Macky Mes­ser“ (Kurt Weil) erhal­ten die Besu­cher des Stü­ckes die bes­te Lau­ne für eine schö­ne Zeit.

  • Kar­ten: Tel. 02932  39140 ( Mo.-Fr. 9 – 12 u. 14 – 17 Uhr; Sa. u. So. 10 – 12 Uhr)
  • Reser­vie­rung per Mail an karten@flbh.de
  • Infos zur Sai­son im Netz unter www.flbh.de
  • Neu­es auf der Face­book-Fan­page sowie auf der App

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