Arnsberg. Anders als in anderen Regionen Nordrhein-Westfalens herrscht in der Region Hellweg-Sauerland aus Sicht der Ausbildungsplatzsuchenden eine komfortable Situation. Es gibt mehr gemeldete Ausbildungsplatzangebote als Bewerber. „Eine Situation, da würden sich andere Regionen die Finger nach lecken“, so NRW-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer bei seinem Besuch des Regionalen Ausbildungskonsenses in Arnsberg.
Markt hat sich gedreht
„Der Markt hat sich zu Gunsten der Bewerber gedreht“, bestätigt Oliver Schmale, Leiter der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, der die Ausbildungsbilanz für das Jahr 2016 aus Sicht der Agentur vorstellte. Was auf der einen Seite für junge Menschen eine luxuriöse Lage sei, das sei auf der anderen Seite für die Betriebe in der Region eine große Herausforderung. „Unsere Unternehmen brauchen vor allem beruflich qualifizierte Fachkräfte“, betonte Dr. Ilona Lange, Hauptgeschäftsführerin der IHK Arnsberg. „Für jeden fehlenden Hochschulabsolventen, fehlen uns in den nächsten Jahren zehn beruflich qualifizierte Fachkräfte“, verweist Lange auf die Zahlen des IHK-Fachkräftemonitors. „Wenn wir keine Fachkräfte mehr haben, sind die Unternehmen nicht mehr in der Lage, hier zu produzieren“, stimmt Jutta Reiter, Vorsitzende des DGB Region Dortmund-Hellweg, zu. „Auch unsere Unternehmen registrieren einen Rückgang an Bewerbern“, so Prof. Dr. Volker Verch, der Geschäftsführer vom Unternehmensverband Westfalen-Mitte. „Wir müssen daher die jungen Menschen intensiv über Ausbildungsberufe und Verdienstmöglichkeiten aufklären“, betont er. Deswegen haben sich die Partner gemeinsam auf den Weg gemacht, über das Portal www.karriere-hier.de insbesondere Eltern anzusprechen.
Elternbotschafter wichtig
„Ein weiteres wichtiges Element der Kampagne sind Elternbotschafter“, so Meinolf Niemand, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen. Elternbotschafter sind gestandene und beruflich erfolgreiche Menschen, die Eltern als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, um authentisch über Karrierechancen aufzuklären. „Diese Elternarbeit wird durch die kommunale Koordinierung unterstützt“, berichtet Andrea Bergmann vom Kreis Soest.
Ministerlob für Ausbildungskonsens
Der „Regionale Ausbildungskonsens“ im Bezirk der IHK Arnsberg kümmert sich bereits seit 1996 um den Ausgleich von Angebot und Nachfrage des Ausbildungsmarktes. Für das gemeinsame Engagement gab es viel Zustimmung aus dem Arbeitsministerium und der Minister verließ die Region nicht ohne die Absicht zu äußern, die positiven Ansätze weiterzutragen. Partner des Ausbildungskonsenses sind Unternehmensverband Westfalen-Mitte, Handwerkskammern Südwestfalen und Dortmund, DGB Regionen Südwestfalen und Dortmund-Hellweg, Agentur für Arbeit Meschede-Soest, Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Hochsauerlandkreis, DGB Region Dortmund-Hellweg, Kreishandwerkerschaft Hochsauerland und Hellweg-Lippe, Regionalagentur Hellweg-Hochsauerland, Kreis Soest und die IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland.