Amecke. Eine erneute Vollsperrung der Seestraße am Amecker Vorbecken nach den Sommerferien sollte unbedingt vermieden werden. Das war ein wesentliches Anliegen der Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses, die die letzte Sitzung vor der Wahl in den ehemaligen Gasthof „Zum Wildpark“ verlegt hatten und sich vor Ort aus erster Hand über den Fortgang des Regionale-Projekts informierten. Volker Broeske vom Tiefbauamt machte Hoffnungen, das dies gelingen könnte, wenn die Straßenbauarbeiten jetzt gut voran gehen.
Notfalls etwas längere Sperrung zu Beginn der Schulferien
Notfalls müsse allerdings die derzeitige Sperrung, die mit Ferienbeginn aufgehoben werden sollte, noch um eine – oder vielleicht sogar zwei Wochen – verlängert werden, so Broeske. Angesichts der von Politikern vorgetragenen Berichte über Umsatzeinbrüche bei Amecker Geschäften und Gastronomen verteidigte der Bauleiter die Vollsperrung und Umleitungsregelung. Zehn Wochen seien eine lange Zeit, aber ohne die Vollsperrung sei ein schneller Baufortschritt nicht möglich. Und die Kreisstraße K 28, über die Verkehr aus Richtung Langscheid nach Amecke umgeleitet werde, sei für eine Nutzung in beide Richtungen einfach nicht ausgelegt. Wenn die Straßenbankette durch Begegnungsverkehr kaputt gefahren würden, hätte die Stadt Sundern mit hohen Kosten zu rechnen.
Eröffnungstermin Freitag 5. September 17 Uhr
Bei dem derzeitigen guten Baufortschritt, rund 50 Prozent der Arbeiten sind geschafft, ist die Eröffnung der neuen Promenade inzwischen auf den 5. September um 17 Uhr festgesetzt worden. Dann werde sicher noch nicht alles fertig gestellt sei, sagte Broeske, vor allem mit den Bepflanzungen, aber auch mit einzelnen Oberflächen werde man erst später fertig, doch mit Rücksicht auf die Zuschussgeber soll das Regionale-Projekt auf jeden Fall noch im Regionale-Präsentationsjahr 2014 eröffnet werden.
Mehrkosten für Bohrpfahlwand zahlt Straßen.NRW zu 100 %
Die Kosten des Projekts stehen derzeit bei insgesamt 4,07 Millionen Euro. Die Ausschussmitglieder, die sich trotz ungemütlichem Wind und Regen zu einer ausgedehnten Besichtigungstour aufgemacht hatten, konnten einen Abschnitt besichtigen, der aktuell für Mehrkosten von rund 50.000 Euro gesorgt hat. Ein Teil des Hangs unterhalb der Wohnbebauung am Roden war nach statischen Untersuchungen so rutschgefährdet, dass statt der geplanten Spundwand ein Bohrpfahlwand gesetzt werden musste. Die 16 Betonpfähle, die bis zu 14 Meter tief bis auf den Fels gehen, sind inzwischen fertiggestellt. Dafür war ein 60 Tonnen schweres Bohrgerät eingesetzt, für das auf der Landstraße eine erhöhte Arbeitsebene angeschüttet werden musste. Allein diese Bohrungen an einer engen Stelle zwischen Hang und Lindenallee haben eine mehrwöchige Vollsperrung unumgänglich gemacht.
Die Mehrkosten für die Bohrpfahlwand gehen, das sie dem Bau des Radweges zugerechnet werden, voll zu Lasten von Straßen.NRW. Beim Bau der Promenade konnten zwischenzeitlich auch einige Einsparungen erzielt werden, da Felsmaterial, das beim Bau des Radwegs anfiel, im Bereich der Promenade eingebaut werden konnte. Derzeit stehe der städtische Eigenanteil an den Baukosten „auf den Punkt“ bei 1,2 Millionen Euro, sagte Broeske. Das sei zwar noch nicht die Endsumme, aber man befinde sich damit im Korridor, sagte der 1. Beigeordnete Meinolf Kühn.
Gastronomiefläche im Juli Thema für neugebildete Ausschüsse
Wohl letztmals liefen die Politiker bei ihrem Rundgang im zentralen Bereich des Regionale-Projekts, wo die Landstraße verschwenkt wird, über den Asphalt der alten Trasse, denn der wird in der kommenden Woche entfernt. An einigen Stellen war der Verlauf des künftigen Gesundheitsweges bereits klar erkennbar. Zwischen den bereits gesetzten Randsteinen wird noch mit Dolomitsand aufgefüllt. Ein Quellstein, der ganz natürlich aus dem nahen Biotop mit Wasser gespeist wird, das Spielfeld für Beachvolleyball, Fußball oder anderes, Trittsteine, die hinunter zu Wasser führen, ein Bereich zum Schöpfen, Pumpen und Spritzen vor allem für die jungen Promenadenbesucher, die Lagune mit dem Liegebereich zum Chillen, ein Barfußbereich im seichten Wasser, vieles war in dem mit mehreren Ebenen modellierten Gelände schon zu erahnen oder gar zu sehen. Ebenso die Gastronomiefläche, die am 3. Juli auch Thema in einer gemeinsamen Sitzung von Haupt- und Finanzausschuss sowie Umwelt- und Planungsausschuss sein wird, und die angrenzenden geplanten 100 Parkplätze.