Arnsberg. Nach 18 Jahren in Schulleitungsfunktion ist Werner Roland jetzt von Monika Henneböhle, leitende Regierungs-Schuldirektorin des Regierungsbezirks Arnsberg, in den Ruhestand verabschiedet worden. In einer großen Abschiedsfeier wurden die Verdienste des scheidenden Schulleiters des Berufskollegs am Eichholz gewürdigt.
Schülerzahl während der Amtszeit fast verdoppelt
Ein Innovator, Weichensteller und Netzwerker – diese drei Begriffe fassen wohl am besten zusammen, was in allen Reden der großen Anzahl an Laudatoren bei der Verabschiedung zur Geltung kam und die Werner Roland wohl am besten charakterisieren. Zudem habe er immer ein offenes Ohr für seine Schülerinnen und Schüler, für das Kollegium und für externe Partner der Schule gehabt. Bei der Verabschiedung wurden Werner Rolands Verdienste um das Berufskolleg am Eichholz von Landrat Dr. Karl Schneider gewürdigt. Er bescheinigte ihm, dass er während seiner Amtszeit die Schule wesentlich voran gebracht und das Berufskolleg am Eichholz zu einer festen Größe in der Schullandschaft des HSK gemacht habe. Gegen den demografischen Trend sei in seiner Amtszeit die Schülerzahl von etwa 700 auf 1300 Schülerinnen und Schüler gestiegen. „Das BKAE ist mit Ihnen zu einem zentralen Standort des HSK für berufliche Bildung geworden“, so Schneider.
Bürgermeister Hans Josef Vogel schloss sich dem Vorredner an und dankte im Namen der Bildungsstadt Arnsberg „einem wichtigen Ratgeber und Innovator“. Werner Roland habe sich in seiner Funktion als Schulleiter stets für junge Menschen eingesetzt. „Wenn junge Menschen dadurch Zukunft gewinnen, dann gewinnt damit auch die ganze Stadt“, so Vogel. Der Bürgermeister kenne Schulleiter Roland auch als aktiven Bürger der Stadt Arnsberg und ermunterte ihn, hier weiter aktiv zu sein. Ein beruflicher Ruhestand sei schließlich kein bürgerlicher Ruhestand.
Zeitgleich mit seiner Abschiedsurkunde erhielt Werner Roland von der Ortsverbandsvorsitzenden des Verbands der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs (VLBS), Anja Griesche, eine Ehrenurkunde für 35-jährige Mitgliedschaft. Griesche bedankte sich für die stetige Unterstützung, die Roland in seiner Rolle als Schulleiter der Verbandsarbeit entgegengebracht habe.
In Hüsten geboren
Werner Roland, 1950 in Hüsten geboren, machte zunächst eine Ausbildung als Industriekaufmann bei Desch Antriebstechnik. Sein erstes Studium schloss er im Anschluss an die Ausbildung als Diplomkaufmann ab. Erst danach widmete er sich dem Lehramt (Kunst und Erziehungswissenschaften). Die erste Stelle führte Roland an das Börde-Berufskolleg in Soest, an dem er zunächst nach einer umfangreichen Fortbildung im Mangelbereich Biotechnik eingesetzt wurde und Friseurinnen und Friseure unterrichtete. Hier wurde er schließlich stellvertretender Schulleiter und wechselte nach vier Jahren nach Arnsberg an das BKAE, „das zu diesem Zeitpunkt noch HSA (Hauswirtschaftliche, Sozialpädagogische und Allgemein-Gewerbliche Schulen) geheißen hat“, so Roland. „Mit ihnen hat das Haus einen Namen bekommen“, sagte Monika Henneböhle. Das BKAE sei im Laufe der Zeit zu einem Markenzeichen für gute Qualität geworden. „Viele wichtige Projekte gehen auf Sie zurück“, lobte die leitende Regierungs-Schuldirektorin. So zum Beispiel das Projekt GigS (Ganztagsberufsschule), die landesweite Ausbildung der Forstwirte oder auch der vor drei Jahren eingeführte Zweig des Gesundheitsabiturs.
Nachfolger kommt aus Neheim
Jeden Tag, den er in der Schule verbracht habe, habe ihm Freude gemacht, so Roland „und daran hat sich bis heute nichts geändert.“ Auch wenn er noch keine konkreten Ziele für seinen Ruhestand habe, wolle er nicht untätig bleiben. Der Abschied falle ihm nicht leicht. Erleichtert werde der Ausstieg aus seinem Amt als Schulleiter aber durch eine gesicherte Nachfolge. Friedrich Kuß, der in Neheim lebt und derzeit stellvertretender Schulleiter des Paul-Ehrlich Berufskollegs in Dortmund ist, stellte sich am Tag der Verabschiedung dem neuen Kollegium vor und nahm von der leitenden Schuldirektorin die Ernennungsurkunde zum neuen Schulleiter des BKAE entgegen.
Andreas Thiemann