Arnsberg/Sundern. „Die Volksbank Sauerland hat auch im Jahr 2016 den widrigen geldpolitischen und regulatorischen Rahmenbedingungen getrotzt und den seit Jahren anhaltenden Kurs konsequent und erfolgreich fortgesetzt“, war die Botschaft der Vorstände der Volksbank Sauerland bei der Vertreterversammlung in der Hüstener Schützenhalle, die eine derart stabile Entwicklung als Ausdruck der Stärke und Solidität – der genossenschaftlichen Grundprinzipien – sehen. Eine Botschaft, die bei den versammelten 125 Vertretern gut ankam, zumal wie im Vorjahr eine Dividendenzahlung von vier Prozent vorgeschlagen und einstimmig beschlossen wurde. Absolut macht das einen Betrag von 931.000 Euro für die Mitglieder der Bank.
Hohe Leistungskraft und die Solidität
„Das genossenschaftliche Geschäftsmodell erfährt gerade eine Renaissance. Es hat sich in der größten Finanzmarktkrise der Nachkriegszeit als außerordentlich stabilisierend und widerstandsfähig für die Gesamtwirtschaft, aber auch insbesondere für unseren Mittelstand im heimischen Markt erwiesen“ so Vorstandsmitglied Michael Reitz. „Die hohe Leistungskraft und die Solidität unseres Hauses spiegelt sich erneut in sehr guten Geschäftszahlen wider. Diese Kontinuität belegt, dass wir offensichtlich mit unserer strategischen Ausrichtung als Kundenbank genau richtig liegen“.
Dank an die fast 300 Mitarbeiter
Das Gesamtkundenvolumen ist gegenüber dem Vorjahr um 132,2 Mio. Euro auf 2,8 Mrd. Euro gestiegen. „Die erfreulichen Zahlen belegen das hohe Vertrauen der Mitglieder und Kunden in die Volksbank Sauerland und deren fast 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter 18 Auszubildende. Ohne deren hohen Einsatz wären diese Resultate nicht zu erzielen gewesen“, bedankt sich der Vorstand und ergänzt: „Wer glaubt, heute als Finanzdienstleister nur mit Produkten überzeugen zu können, der irrt. In den heutigen Zeiten gehören exzellente Beratung und hervorragende Produkte zwingend zusammen. Mitglieder und Kunden müssen Vertrauen in ihre Ansprechpartner haben und müssen sich auf sie verlassen können“.
„Filialnetz sinnvoll umstrukturiert“
Auch die Volksbank Sauerland hat auf die tiefgreifenden Veränderungen des Finanzmarktes reagiert. Beide Vorstände betonten, dass die Themen Regulatorik, Zinsumfeld, Digitalisierung und demografischer Wandel angekommen sind. „Die Weichen für die Zukunft sind gestellt, indem wir unter anderem unser Filialnetz sinnvoll umstrukturiert und damit an aktuelle Entwicklungen angepasst haben. Die Notwendigkeit dieses Schrittes haben wir geradeaus und mit offenem Visier angekündigt. Sowohl aus den Reihen unserer Mitarbeiter, als auch von unseren Mitgliedern und Kunden wurde uns weitgehendes Verständnis entgegengebracht“. Auch nach Abschluss der Umstrukturierung zählt die Volksbank Sauerland mit 23 personenbesetzten Filialen zu den filialstärksten Banken in ihrem Geschäftsgebiet.
Negativzinsen nicht völlig ausgeschlossen
Jürgen Dörner und Michael Reitz äußerten sich zudem besorgt über den sehr langen Zeitraum der Negativzinsen bei der EZB. Sie gehen zwar davon aus, dass die Volksbank Sauerland keine Negativzinsen für Privatkunden und mittelständische Firmenkunden weitergeben müssen. „ Wir können das aber für die Zukunft auch nicht ausschließen“.
Claudia Buse zweite Frau im Aufsichtsrat
Mit der Vertreterversammlung endet turnusgemäß die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder Dr. Volker Verch (AR-Vorsitzender), Marcus Tuschen und Johannes Dallmer. Während die ersten beiden zur Wiederwahl standen, endet diese für Dallmer nach 27 Jahren und 19 Tagen aufgrund des Erreichens der Altersgrenze. Eine Wiederwahl war somit nicht mehr möglich. Der Vorschlag, mit Claudia Buse eine weitere Frau in den Aufsichtsrat zu wählen, fand in der Vertreterversammlung eine hundertprozentige Zustimmung. Auch Dr. Volker Verch und Marcus Tuschen erhielten das positive Votum der 125 Vertreter.
In 2017 „Ergebnisrückgang unvermeidbar“
Für das aktuelle Geschäftsjahr 2017 zeigt sich die Volksbank sehr verhalten. „Wir wollen nach wie vor eine Geschäftspolitik der ruhigen Hand machen, die es uns erlaubt, das Heft des Handelns in der Hand zu halten – aber die Negativzinsen werden uns schon zu schaffen machen. Da das Volksbank-Team aber einen tollen Job macht, wird uns diese Entwicklung garantiert nicht umwerfen“ so die Vorstände unisono. Ein Ergebnisrückgang wird aus heutiger Sicht unvermeidbar sein.