Neheim. Der Bezirksausschuss Neheim war am Montag abend guter Laune, denn er konnte eine ganze Reihe positiver städtebaulicher Entwicklungen auf den Weg bringen. Dazu gehörte auch der Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogene Bebauungsplan NH 81A „Ackerstraße“. Der soll die Voraussetzungen für den Neubau eines siebenstöckigen Wohn- und Bürogebäudes an der nördlichen Stadteinfahrt Neheims schaffen. Quasi ein Pendant zum Aral-Hochhaus an der Werler Straße und damit eine Torsituation an dieser markanten Stelle.
Lange nur eine Vision
„Die Gebäudesituation wird man auch von der Autobahn sehen können. Das tut Neheim gut, denn wir sind eine Stadt und wollen das auch nach außen zeigen“, sagte Stadtplaner Thomas Vielhaber. Er sei völlig platt, dass dies jetzt gelinge, bisher habe er solch ein Projekt an dieser Stelle nur für eine Vision gehalten, freute sich der Bezirksausschussvorsitzende Klaus Humpe und auch der Ausschuss war einer Meinung.
Burger King und Hotel im Gespräch
Vielhaber erinnerte an die Entwicklung der letzten Jahre. Zunächst habe dort Burger King bauen wollen, doch nur für ein Fastfood-Restaurant habe man dieses Grundstück nicht hergeben wollen. Dann sei ein Hotel ins Gespräch gekommen. Das hätte er hier gerne gesehen, doch auf einmal sei das Hotel wieder futsch gewesen. Dann sei das Grundstück lange liegen geblieben. Ende letzten Jahres, so Vielhaber weiter, seien dann fast zeitgleich zwei Steuerberaterbüros auf die Stadt zugekommen, weil sie dort bauen wollten. Ein Interessent habe wieder zurückgezogen, der andere wolle das 1800 Quadratmeter große Grundstück jetzt von der Stadt kaufen und sein neues Domizil dort errichten.
Gebäude auf Stelzen
Der Neubau soll mit sieben Stockwerken und maximal 22 Metern Höhe knapp unter der baurechtlichen Hochhausgrenze – und den damit verbundenen erhöhten Brandschutzauflagen – bleiben. Das markante Gebäude soll auf Stelzen über den Parkflächen im Erdgeschoss stehen. Die ersten drei Obergeschosse hat der Bauherr für seine eigenen Büros vorgesehen, die beiden nächsten sollen als Reserve dienen und zunächst vermietet werden. Im obersten Stockwerk sollen Wohnungen entstehen, die von auswärtigen Mitarbeitern der Firma genutzt werden können. Konkrete Pläne wollen Architekt und Bauherr in der nächsten (öffentlichen) Sitzung des Gestaltungsbeirats am 3. Juli vorstellen.
Asphaltierte Parkplätze bleiben
Kurz ging Vielhaber auch auf weitere Pläne in der Nachbarschaft ein. Der asphaltierte Teil des Parkplatzes Ackerstraße bleibe von dem Projekt unberührt, reservierte Plätze für Nutzer des neuen Gebäudes werde es dort nicht geben. Nur die derzeit noch zum Parken genutzte geschotterte Fläche gehöre zum Baugrundstück. Im Bereich des Sportplatzes sei nach wie vor ein Wohnprojekt vorgesehen. Zur Autobahn hin könne er sich einen landschaftlich gestalteten bepflanzten Lärmschutzwall vorstellen, der bespielt werden könne. Und auch die Möhneunterführung könnte aufgewertet werden, so Vielhaber, der dafür plädierte, den Verkaufserlös für das Grundstück auch wieder im Umfeld zu investieren, wenn es die Haushaltssituation zulasse.