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SPD und WISU scheitern mit Antrag gegen Bürgermeister Lins

Der Sunderner Rat lehnte in seiner Sondersitzung mit Mehrheit ab, Bürgermeister Lins aufzufordern, sein Amt ruhen zu lassen. (Foto: oe)
Der Sun­derner Rat lehn­te in sei­ner Son­der­sit­zung mit Mehr­heit ab, Bür­ger­meis­ter Lins auf­zu­for­dern, sein Amt ruhen zu las­sen. (Foto: oe)

Sun­dern. In der Son­der­sit­zung des Sun­derner Rates, die wegen der staats­an­walt­schaft­li­chen Durch­su­chung des Bür­ger­meis­ter­bü­ros im Juli ein­be­ru­fen wur­de, ist die SPD-Frak­ti­on mit einem spek­ta­ku­lä­ren Antrag geschei­tert. Frak­ti­ons­chef Micha­el Ste­che­le hat­te den Antrag gestellt, der Rat sol­le Bür­ger­meis­ter Lins auf­for­dern, sei­ne Funk­ti­on als Bür­ger­meis­ter ruhen zu las­sen, bis die staats­an­walt­schaft­li­chen Ermitt­lun­gen gegen ihn abge­schlos­sen sei­en. Dem Antrag der SPD schloss sich aller­dings ledig­lich die WISU-Frak­ti­on an, die auch die Son­der­sit­zung des Rates bean­tragt hat­te. Der Antrag wur­de bei 12 Ja– und 23-Nein-Stim­men sowie 2 Ent­hal­tun­gen abgelehnt.

Stechele: „Der Bürgermeister braucht Muße!“

Der SPD-Antrag sei kei­ne Vor­ver­ur­tei­lung des Bür­ger­meis­ters, sag­te Ste­che­le, viel­mehr sol­le er die seit fast einem Jahr ver­spro­che­ne poli­ti­sche Auf­ar­bei­tung tur­bo­mä­ßig beschleu­ni­gen, denn es sei ein fata­ler Feh­ler gewe­sen, die so lan­ge ruhen zu las­sen, das koche in der Stadt nun hoch. Lins brau­che, so Ste­che­le,  für die von ihm auch in die­ser Sit­zung wie­der ver­spro­che­ne auf­wän­di­ge Auf­ar­bei­tung Muße und kön­ne nicht gleich­zei­tig und neben­bei auch noch die anspruchs­vol­len Auf­ga­ben des Bür­ger­meis­ters erfül­len, bei­des gleich­zei­tig funk­tio­nie­re nicht.

CDU-Frak­ti­ons­chef Ste­fan Lan­ge nann­te den SPD-Antrag „mehr als unan­ge­mes­sen“ und „Fort­set­zung des Wahl­kampfs“ und for­der­te Ste­che­le auf, sei­ne For­de­rung noch­mals zu über­den­ken. Lan­ge plä­dier­te dafür, das Ergeb­nis der staats­an­walt­schaft­li­chen Ermitt­lun­gen abzu­war­ten. Man habe es ja ver­sucht, aber anders kom­me man nicht wei­ter, wenn man Recht und Gesetz beach­te. Unter­stüt­zung fand er bei Sieg­fried Huff von der Lin­ken, der ein­warf, der Rat sol­le sich sehr wohl über­le­gen, wel­che Bot­schaft er mit einem sol­chen Antrag nach außen sen­de. Huff for­der­te, der Rat sol­le sich jetzt vor allem  mit der Neu­ord­nung der städ­ti­schen Wirt­schafts­för­de­rung beschäf­tig­ten. Auch FDP-Frak­ti­ons­chef Rüdi­ger Laufmöl­ler plä­dier­te klar für ein Abwar­ten der staats­an­walt­schaft­li­chen Ermitt­lun­gen und kri­ti­sier­te den anony­men Brie­fe­ver­schi­cker, der offen­bar die Din­ge in eine gewis­se Rich­tung len­ken wol­le. Auch Anto­ni­us Becker von den Grü­nen plä­dier­te fürs Abwar­ten, „auch wenn es lan­ge dau­ert und wir unge­dul­dig werden“.

Lins: „100 Prozent Vertrauen vom Stadtmarketing-Vorstand“

Bleibt bis 2015 im Amt: Bürgermeister Detlef Lins (Foto: Stadt Sundern)
Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins (Foto: Stadt Sundern)

Er sei der Letz­te, der die Din­ge ver­zö­ge­re, sag­te Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins mehr­fach, denn er war­te ganz beson­ders auf die Ergeb­nis­se, die ihn ent­las­ten wer­den. Er beton­te, er sei kein Ange­klag­ter, warn­te vor vor­schnel­len Ver­ur­tei­lun­gen und zitier­te einen Rich­ter, der jüngst beklagt habe, wie schnell heu­te Medi­en und Öffent­lich­keit auf­grund läp­pi­scher Infor­ma­tio­nen Men­schen für schul­dig hal­ten. Lins blieb bei sei­ner Linie, nichts über Ange­le­gen­hei­ten zu sagen, mit denen er als Auf­sichts­rat des Stadt­mar­ke­ting befasst war. Er teil­te aller­dings mit, dass er allen neu­en und unbe­las­te­ten Vor­stands- und Auf­sichts­rats­mit­glie­dern des Stadt­mar­ke­ting ange­bo­ten habe, sein Amt zur Ver­fü­gung zu stel­len. Von dort sei ihm dar­auf­hin zu 100 Pro­zent vol­les Ver­trau­en für die wei­te­re Zusam­men­ar­beit zuge­si­chert worden,was ihn sehr gefreut habe.

Lins beant­wor­te­te auch eini­ge Fra­gen zur staats­an­walt­schaft­li­chen Durch­su­chung. Durch­sucht wor­den sei­en sein Dienst­zim­mer und sei­ne Pri­vat­woh­nung, kei­ne ande­ren Räu­me im Rat­haus und kei­ne Woh­nun­gen ande­rer städ­ti­scher Mit­ar­bei­ter. Die Käm­me­rin und ihre Mit­ar­bei­ter sei­en von den Ermitt­lern als Zeu­gen befragt wor­den. Es sei­en zwei Akten und ein Daten­aus­druck mit­ge­nom­men wor­den. Dabei ging es um eine Gewer­be­steu­er­an­ge­le­gen­heit, zu der Lins im nicht­öf­fent­li­chen Teil der Sit­zung näher Stel­lung nahm.

Lins kün­dig­te erneut an, im Herbst eine chro­no­lo­gi­sche Auf­ar­bei­tung  des The­mas Feri­en­park Ame­cke bis zurück ins Jahr 2004 vor­zu­le­gen, denn er sei es leid, als der­je­ni­ge dazu­ste­hen, der Tafel­sil­ber der Stadt Sun­dern an Inves­to­ren ver­hö­kert habe. Er ver­sprach Trans­pa­renz für die Bür­ger­schaft, aber auch für die 28 von 40 Rats­mit­glie­dern, die den Pro­zess nicht von Anfang an mit­er­lebt haben. „Sie wer­den erstaunt sein!“ Für die­se Auf­ar­bei­tung wer­de er sich wohl eini­ge Tage ein­schlie­ßen müs­sen, sag­te Lins, wies gleich­wohl das Ansin­nen der SPD, ihm durch Ruhen­las­sen des Bür­ger­meis­ter­am­tes mehr Muße dafür zu geben,  ent­schie­den zurück: „Man muss doch die Kir­che im Dorf las­sen, Sie tun ja so, als hät­te ich Dreck am Ste­cken!“ Lins ver­wies auf wich­ti­ge Auf­ga­ben wie Innen­stadt­ent­wick­lung und Grund­schul­land­schaft. „Und für die Auf­ar­bei­tung sor­ge ich auch. Versprochen!“

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Eine Antwort

  1. Moin,

    laßt doch mal die Kir­che im Dorf.. Nur… mit Aus­sit­zen erreicht der BM gar nichts, außer das Bür­ger­meis­ter­amt noch wei­ter zu beschä­di­gen und den Ruf der Stadt Sun­dern wei­ter zu ruinieren..

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