Hüsten. „Rudolf Figgen ist ein äußerst erfahrener Polizist, den ich sehr schätze. Arnsberg kann froh sein, einen solchen Wachleiter gefunden zu haben“, sagte Landrat Dr. Karl Schneider, als er am Freitag morgen dem 57-jährigen Ersten Polizeihauptkommissar an seinem neuen Schreibtisch in Hüsten die Ernennungsurkunde zum Chef von 60 Polizistinnen und Polizisten in der größten Polizeiwache des HSK überreichte.
Zuvor Wachleiter in Sundern und Meschede
Figgen folgt auf Heribert Hillmann, der die Wache Arnsberg 16 Jahre geleitet hatte, bevor er kürzlich in Ruhestand ging. Seit 1978, also schon 38 Jahre steht er im Polizeidienst des Landes NRW. Nach Stationen in Bonn, Köln und Dortmund kehrte er 1991 in seine Heimat, den Hochsauerlandkreis, zurück. Er arbeitete bei der Kripo und der Leitstelle und war 1995/96 schon einmal als Dienstgruppenleiter in der Polizeiwache Arnsberg eingesetzt. 2006 bis 2009 war er Leiter der Polizeiwache in Sundern, wo er auch heute noch wohnt. 2009 bis 2016 leitete er danach die Polizeiwache Meschede. „Rudolf Figgen war sehr geschätzt und anerkannt in Sundern, wurde dann aber in Meschede gebraucht, wo er sich ebenfalls einen guten Namen machte“, sagte der Landrat. Und er sei sicher, dass Figgen auch in Arnsberg die anstehenden Aufgaben zur Zufriedenheit aller erfüllen werde.
Sichtbare Präsenz im Straßenbild
Figgen sagte, dass weiterhin die Kriminalitätsbekämpfung und die Verkehrsunfallbekämpfung im Mittelpunkt der Arbeit stünden, wobei den Tageswohnungseinbrüchen und der Flüchtlingsproblematik besonderes Augenmerk gelte. Er wolle an guten Einsatzreaktionszeiten arbeiten und ebenso an der sichtbaren polizeilichen Präsenz im Straßenbild, wie es sich die stellvertretende Bürgermeisterin Rosemarie Goldner in ihrer Begrüßung gewünscht hatte. Figgen sagte, dass er die Zahl der derzeit sieben Bezirksbeamten nicht erhöhen könne, da es einen vom Land festgelegten Schlüssel von einem Bezirksbeamten auf je 10.000 Einwohner gebe. Die Bezirksbeamten sollen aber von ihren Kollegen nach Kräften unterstützt werden, die – auch zu Fuß – Präsenz zweigen sollen, sobald sie ihre Einsätze erledigt haben.
Intensive Aktionen gegen Einbrecher
Die drei Arnsberger Streifenwagen sollen auf ihren Routen regelmäßig die Schulen und Kindergärten anfahren, aber auch die Flüchtlingsunterkünfte. Dabei gehe es in erster Linie um den Schutz der Flüchtlinge, aber auch darum, Entwicklungen zu erkennen, die möglicherweise nicht im Einklang mit deutschen Gesetzen stehen. Während Figgen sich derzeit mit einen Kollegen auf den Großeinsatz bei der Hüstener Kirmes vorbereitet, kündigt er zum Beginn der dunklen Jahreszeit im Oktober intensive Aktionen gegen Wohnungseinbrüche ein, wobei auch wieder auf die Hilfe der Einsatzhundertschaft zurück gegriffen werden soll.
Internationale Einsätze von Kosovo bis Lesbos
Polizeidirektor Klaus Bunse, der höchste Polizist im HSK, lobt Rudolf Figgen für seine Führungserfahrung und sein gutes Verhältnis zum Bürger. Dabei profitiert er auch von Erfahrungen, die er jenseits der Kreis- und Landesgrenzen gesammelt hat. So war der neue Arnsberger Wachleiter bereits nach der Wende als Aufbauhelfer in Eberswalde in Brandenburg im Einsatz. Nach den Jugoslawien-Kriegen war er Mitglied des internationalen Polizeikontingents im Kosovo und dort über ein Jahr bei der Mordkommission tätig. Nach dem Tsunami in Südostasien gehörte er zum Ermittlungsteam in Thailand. Und noch vor einem Jahr war er auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise am Frontex-Einsatz auf der griechischen Insel Lesbos beteiligt.
Fußball und Bergsport
In seiner Freizeit widmet sich Rudolf Figgen, der verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder hat, am liebsten dem Ausdauer- und Bergsport. In Sundern spielt er bei den Altherren-Fußballern des TuS.