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Minister bringt 1,5 Mio. Euro für Sunderns Schulen mit

Fachbereichsleiter Martin Hustadt, Meschedes Bürgermeister Christoph Weber, Minister Franz-Josef Lersch-Mense, Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel, Bundestagsabgeordneter Dirk Wiese, Landtagskandidatin Margit Hieronymus, Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch und Balves Bürgermeister Hubertus Mühling. (Foto: oe)
Fach­be­reichs­lei­ter Mar­tin Hustadt, Mesche­des Bür­ger­meis­ter Chris­toph Weber, Minis­ter Franz-Josef Lersch-Mense, Sun­derns Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Dirk Wie­se, Land­tags­kan­di­da­tin Mar­git Hie­ro­ny­mus, Bri­lons Bür­ger­meis­ter Dr. Chris­tof Bartsch und Bal­ves Bür­ger­meis­ter Huber­tus Müh­ling. (Foto: oe)

Sun­dern. Man kann sei­ne Arbeits­wo­che auch weni­ger schön begin­nen. Franz-Josef Lersch-Mense, Minis­ter für Bun­des­an­ge­le­gen­hei­ten, Euro­pa und Medi­en des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len, ist aus Düs­sel­dorf ins schö­ne Sau­er­land gereist. „Um gute Nach­rich­ten zu ver­kün­den“, wie er am Mon­tag bei einer Pres­se­kon­fe­renz im Sun­derner Rat­haus sag­te. Dort hat­te er Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del und des­sen Amts­kol­le­gen aus Bal­ve, Bri­lon und Mesche­de über „Gute Schu­le 2020“, das neu­es För­der­pro­gramm für die kom­mu­na­le Schul­in­fra­struk­tur, infor­miert, das Lan­des­re­gie­rung und Land­tag noch in die­sem Jahr beschlie­ßen wer­den. Sun­dern kann sich wie auch Mesche­de über 1,5 Mil­lio­nen Euro freu­en. Bri­lon bekommt 1,1 Mio., das deut­lich klei­ne­re Bal­ve 650.000 Euro – alles zins- und tilgungsfrei.

Schnell und unbürokratisch

Gute Bil­dung sei von ent­schei­den­der Bedeu­tung für die wirt­schaft­li­che Zukunft des Lan­des und in den Schu­len gebe es einen hohen Inves­ti­ti­ons­be­darf für Sanie­run­gen und Moder­ni­sie­run­gen, der von vie­len Kom­mu­nen ange­sichts der Kon­so­li­die­rungs­not­wen­dig­kei­ten nicht so ein­fach dar­zu­stel­len sei, begrün­de­te der Minis­ter das Pro­gramm, für das die Lan­des­re­gie­rung mit der NRW-Bank – ver­teilt auf die vier Jah­re 2017 bis 2020 – ins­ge­samt 2 Mil­li­ar­den Euro zur Ver­fü­gung stellt. Das Pro­gramm wer­de schnell und unbü­ro­kra­tisch sein, damit es schnell Früch­te tra­ge, sag­te Lersch-Mense. För­der­an­trä­ge könn­ten ab 2. Janu­ar gestellt und not­wen­di­ge Rats­be­schlüs­se auch spä­ter nach­ge­reicht wer­den. Der Ver­tei­ler­schlüs­sel berück­sich­ti­ge je zur Hälf­te die Schü­ler­zahl und die Höhe der Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen der Kom­mu­nen. So sei gewähr­leis­tet, dass alle Kom­mu­nen vom Pro­gramm pro­fi­tier­ten, die mit beson­ders ange­spann­ter Finanz­la­ge aber beson­ders geför­dert würden.

Finanzstarke Kommunen bekommen nur die Hälfte

„Hier gelingt die Qua­dra­tur des Krei­ses“, freu­te sich Sun­derns Bür­ger­meis­ter. „Seit Jah­ren ren­nen wir dem Inves­ti­ti­ons­stau hin­ter­her und haben nie das Gefühl, dass wir den Ver­fall ein­ho­len kön­nen. Jetzt könn­ten wir ein Stück näher ran kom­men“, sag­te Mesche­des Bür­ger­meis­ter Chris­toph Weber.  „Genau das, was wir jetzt brau­chen,“ mein­te auch sein Bri­lo­ner Amts­kol­le­ge Dr. Chris­tof Bartsch, bekun­de­te aber auch „Bauch­schmer­zen mit dem Ver­tei­lungs­schlüs­sel“. Als Kom­mu­ne, die kei­ne Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen erhal­te, sei sei­ne Stadt bei der Hälf­te des Pro­gram­mes außen vor. Eine Ver­tei­lung nur nach Schü­ler­zahl sei aus sei­ner Sicht sach­ge­rech­ter, denn mit der Ein­zah­lung in den Stär­kungs­pakt habe sei­ne Stadt ihre Soli­da­ri­täts­pflicht bereits erfüllt. Ein Pro­blem, dass Sun­dern und Mesche­de eben­so betrifft. Bür­ger­meis­ter Bro­del sag­te, dass es ihn auf der ande­ren Sei­te aber auch fröh­lich mache, dass Sun­dern kei­ne Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen mehr bekom­me, weil es finan­zi­ell bes­ser da stehe.

Toiletten und High Tech

„Von der Toi­let­ten­spü­lung bis zum High-Tech-Arbeits­ge­rät“ sol­len die Ver­bes­se­run­gen an Sun­derns Schu­len rei­chen, die mit dem Pro­gramm Gute Schu­le 2020 umge­setzt wer­den kön­nen, kün­dig­te Bro­del an. Schwie­rig wer­de es nicht sein, etwas zu fin­den, son­dern alle Begehr­lich­kei­ten zu einer Prio­ri­tä­ten­lis­te zusam­men­zu­fas­sen. Fach­be­reichs­lei­ter Mar­tin Hustadt hat bereits Kon­takt mit den Schul­lei­tern auf­ge­nom­men. Die in die Jah­re gekom­me­nen Fach­räu­me für Phy­sik und Che­mie ste­hen eben­so auf der Wunsch­lis­te wie die teil­wei­se noch feh­len­den White­boards, aber auch Akus­tik­de­cken oder ein Sicher­heits­zaun. Und nicht zuletzt auch die Erneue­rung von Sani­tär­an­la­gen aus den 60-er und 70-er Jahren.

Über 2500 Schüler an zehn Schulen

In Sun­dern gibt es der­zeit neun städ­ti­sche Schu­len – ein Gym­na­si­um, eine Real- und eine Haupt­schu­le sowie sechs Grund­schu­len – sowie eine Ersatz­schu­le mit ins­ge­samt über 2500 Schü­lern. Die Freie Schu­le am See in Lang­scheid kann als Ersatz­schu­le aus die­sem Pro­gramm kein Geld für bau­li­che Maß­nah­men bekom­men, doch über ein Son­der­pro­gramm ste­hen lan­des­weit 70 Mio. Euro für die För­de­rung digi­ta­ler Infra­struk­tur zur Verfügung.

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Eine Antwort

  1. Sicher, es fehlt an allen Ecken und Enden und Geld kann man immer gebrau­chen: Hier eine Repa­ra­tur, dort eine Ver­schö­ne­rung und das ein oder ande­re White­board. Toll wäre, wenn mit Geld alles gut würde. 

    Ist es aber nicht und wird auch nicht. Der Feh­ler liegt im Sys­tem – in ganz Deutsch­land. Zwar ist Bil­dungs­po­li­tik Län­der­sa­che, die Wege dif­fe­rie­ren, doch die Zie­le sind iden­tisch. So ist unser deut­sches Bil­dungs­sys­tem vor allem auf Leis­tung und Effi­zi­enz aus­ge­ri­chi­tet, die best­mög­li­chen Bil­dungs­chan­cen erhal­ten bekannt­lich Kin­der aus gut situ­ier­ten und gebil­de­ten deut­schen Familien. 

    Gestress­te Kin­der bereits in der Grund­schu­le, weni­ger Frei­zeit, Noten­druck – die Kin­der wer­den ange­passt an ein Bil­dung­s­ys­tem, was leis­tungs­star­ke Kin­der her­vor­brin­gen will. Perön­lich­keits­bil­dung steht eher hin­ten­an. Die Schu­len bemü­hen sich um die best­mög­li­che Bil­dung für alle Kin­der, die gesetz­ten Anfor­de­run­gen und Rah­men­be­din­gun­gen machen es ihnen nicht leicht. Ein gesamt­deut­sches Pro­blem. Es fehlt ein gutes Kon­zept einer Bil­dungs­po­li­tik, wel­ches für ganz Deutsch­land gilt und somit die vie­len, durch den För­de­ra­lis­mus ver­ur­sach­ten Pro­ble­me über­win­det. Und dafür natür­lich eine aus­kömm­li­che Finanzierung. 

    Kin­der brau­chen wie­der mehr Zeit und Frei­raum, sich aus­zu­pro­bie­ren, gute päd­ago­gi­sche Ange­bo­te, gute Infra­struk­tur, ein weni­ger enges Zeit­kor­sett, weni­ger Leis­tungs­ori­en­tie­rung. Gera­de ange­sichts der zutiefst gespal­te­nen Welt und der Bedro­hun­gen für Mensch und Natur brau­chen wir Men­schen, die gut gebil­det sind, für die ‚Gemein­schaft‘ kein Fremd­wort ist und die von ihrer Hän­de Arbeit leben kön­nen. Nur so kön­nen jun­ge Men­schen Ver­ant­wor­tung über­neh­men für die Gestal­tung einer Welt, in der alle gut leben kön­nen, nicht nur eini­ge weni­ge. In Sun­dern und anders­wo funk­tio­niert noch vie­les her­vor­ra­gend, ins­be­son­de­re das bür­ger­schaft­li­che Enga­ge­ment ist bei­spiel­haft. Ich befürch­te nur, dass auch hier irgend­wann die­ser Zusam­men­halt gefähr­det sein könnte. 

    Prof. Dr Gesi­ne Schwan hat im Zusam­men­hang mit der Finanz­kri­se fol­gen­des geschrie­ben, ich tei­le ihren Befund:
    „Eine Auf­ar­bei­tung der Kri­se darf aber nicht bei den Ban­ken und der Finanz­welt halt machen. Wir müs­sen fast alle gesell­schaft­li­chen Berei­che einer Revi­si­on unter­zie­hen: Im Zen­trum steht für mich hier die Bil­dung. Lei­der set­zen wir auch bei der Bil­dung seit lan­gem nur noch auf die ent­fes­sel­te Kon­kur­renz: geför­dert wird vor allem, wer sich im Wett­be­werb gegen die ande­ren durch­setzt. Damit haben wir eine Kul­tur geschaf­fen, die Berei­che­rung mit Leis­tung ver­wech­selt und Ego­is­mus zum Zen­tral­prin­zip allen Han­delns erklärt. Ego­is­mus ist aber nur dann mora­lisch zu recht­fer­ti­gen, wenn er im Ergeb­nis allen und nicht nur dem Ein­zel­nen nutzt. Wir brau­chen einen Neu­an­fang in der Bil­dung, der auf das Mit­ein­an­der der unter­schied­li­chen Talen­te und Cha­rak­te­re zielt. Unse­re Insti­tu­tio­nen müs­sen wie­der ech­te Ver­ant­wor­tungs­trä­ger aus­bil­den. Dafür gilt es, das vor­herr­schen­de Effi­zi­enz­prin­zip in Bil­dung und Aus­bil­dung zu durch­bre­chen und auf allen Ebe­nen wie­der Frei­räu­me für Nach­den­ken und spie­le­ri­sche Expe­ri­men­te zu schaf­fen. Nur so gewin­nen wir Poten­zia­le für Innovationen.“

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