Arnsberg. Wenn die Nachwelt eines Tages in den Grundstein des Neubaus des Arnsberger Sauerland-Museums schaut, wird sie an einen historischen Tag erinnert, für Arnsberg, aber auch für die ganze Welt. Denn die Tageszeitung, die in der Kupferkapsel steckt, zeigt auf der Titelseite Bundeskanzlerin Merkel und US-Präsident Trump bei ihrem ersten Treffen. Der am Freitag gesetzte Grundstein enthält zudem die Baupläne und einen Satz aktueller Euro-Münzen. „Aus dem Portemonnaie des Museumschefs und nicht aus dem Baubudget“, schmunzelte Landrat Dr. Karl Schneider, um dann ganz ernsthaft zu betonen, dass das Budget unverändert bei rund 13 Millionen Euro liege. Von bislang 5,65 Mio. Euro vergebener Bauleistungen seien über 4 Millionen an Firmen aus dem Hochsauerlandkreis gegangen.
Vorfreude auf August-Macke-Ausstellung
Regierungspräsidentin Diana Ewert sprach von einem großen Sprung für Arnsberg und einem Leuchtturmprojekt für die gesamte Region. Sie freue sich nach dem ersten Spatenstich bei Wind und Regen und der Grundsteinlegung bei strahlendem Sonnenschein schon jetzt auf die Eröffnung der August-Macke-Ausstellung. Es sei nach wie vor das ehrgeizige Ziel, diese große Ausstellung im September 2019 im Sauerland-Museum zu eröffnen, sagte der Landrat. August Macke, geboren in Meschede und jung im I. Weltkrieg gefallen, war einer der bedeutendsten expressionistischen Maler Deutschlands. Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, machte in ihrem Grußwort deutlich, dass es erst durch diesen Neubau möglich werde, die hohen Anforderungen zu erfüllen, um eine solch hochkarätige Ausstellung ins Hochsauerland zu holen.
„Ort der Lebendigkeit“
Bürgermeister Hans-Josef Vogel sagte, das Museum werde ein Ort der Lebendigkeit sein, der helfen werde, mit Blick und Vergangenheit und eigene Geschichte eigene Zukunftsperspektiven zu schaffen. Er würdigte auch die gute Zusammenarbeit, mit der Land, Kreis und Stadt hier Hand in Hand gehen. Und er erwähnte auch das Projekt Ruhrterrassen, mit dem die Stadt eine attraktive Verbindung zwischen Museum und Fluss schaffe.
Architekten arbeiteten 13.000 Stunden
Der Stuttgarter Architekt Martin Bez sagte, die Grundsteinlegung sei immer ein besonderer Tag für den Architekten, weil er dann erstmals etwas von dem sehe, was er vorher nur im Kopf gehabt habe. Bez sagte, dass er und sein Team in den letzten fünf Jahren rund 13.000 Stunden in dieses Projekt gesteckt hätten, „viel Herzblut und viel Lebenszeit“. Zu sehen sind derzeit die fertige Bodenplatte und eine erste wand des Treppenhauses, das künftig die Verbindung zum 15 Meter über der Ruhrstraße in der Altstadt gelegenen Landsberger Hof herstellen soll. Der 400 Jahre alte Altbau wird Eingang des Museums bleiben und die Dauerausstellung präsentieren. In den drei „Untergeschossen“ des Neubaus gibt es Platz für Sonderausstellungen und Veranstaltungen. Der Altbau soll schon im Jahr 2018 wieder eröffnen, der Neubau etwa ein Jahr später 2019 folgen. Der Rohbau soll bereits im Oktober fertig sein, so dass im November mit dem Ausbau begonnen werden kann. Derzeit läuft auch die Ausschreibung für die helle Natursteinfassade.
Regionale-Projekt und Planungsstopp
Landrat Dr. Schneider erinnerte an den Verlauf des Projekts, dass mittlerweile schon zwölf Jahre unterwegs ist. Bereits 2005 begannen Kreis und Stadt mit der Projektentwicklung. Die Umsetzung begann mit der Qualifizierung als Projekt der Regionale 2013. Nach Architektenwettbewerb und Grundsatzentscheidung des Kreistags 2013 folgte 2014 der Planungsstopp, weil wegen der zu starken Inanspruchnahme des Hangs die Kosten für die Baugrube aus dem Ruder zu laufen drohten. Die Neuplanung verzichtete auf die unterirdische Verbindung zwischen Alt- und Neubau und rückte das neue Gebäude etwas mehr in Richtung Ruhrstraße. Im November letzten Jahres konnte endlich der erste Spatenstich erfolgen.
Fünf Ziele
Der Landrat fasste auch nochmals die Ziele zusammen, die mit der Aufwertung des Sauerland-Museums zum Museums- und Kulturforum Südwestfalen erreicht werden sollen:
- Aufwertung zu einem musealen und kulturellen Zentrum mit überregionaler Strahlkraft
- Stärkung des weichen Standortfaktors „Kultur“ und damit der Attraktivität der Region
- Stärkung des Museums als außerschulischer Lernort
- Schaffung eines touristischen Magneten
- Belebung der Arnsberger Altstadt und Generierung von mehr Kaufkraft
Über die Fortschritte beim Um- und Neubau des Sauerland-Museums informiert auch der Museums-Blog auf der Internetseite www.sauerlandmuseum.de
Eine Antwort
Mmmh, die Domain http://www.sauerlandmuseum.de ist lt. DENIC-Abfrage (08.07.2017) auf das Pressebuero Berthold Stamm (57462 Olpe) registriert und wird aktuell inhaltlich nicht bespielt.
Der „Nabelschau-Blog“ des oben genannten Museums ist unter http://blog.sauerland-museum.de/ abrufbar.
Und ja, die Relevanz eines Links lässt sich eigentlich ziemlich flott durch einen Klick überprüfen … 😉