- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Leserbrief der Klasse 9b zur Nelliusstraße

2014.01.30.Arnsberg (1)Sun­dern. „Wir haben mit dem Reli­kurs der 9b über die Umbe­nen­nung der Nel­li­us­stra­ße im Zusam­men­hang mit unse­rem The­ma ‚Kir­che in der NS-Zeit‘ gespro­chen,“ schreibt uns Niklas Latus­ek, der Klas­sen­spre­cher. „Wir Schü­ler hat­ten die Auf­ga­be einen Leser­brief zu ver­fas­sen und  haben das mei­ner Mei­nung auch ziem­lich gut gemeis­tert. Aus allen Brie­fen haben wir dann einen gemein­sa­men ent­wor­fen. Für sie wäre es also ganz toll, wenn ihre Arbeit durch eine Ver­öf­fent­li­chung gewür­digt wäre.“
Machen wir doch. Hier der Leser­brief der 9b zur Nelliusstraße:

Lie­be Lese­rin­nen und Leser! 
Wir beschäf­ti­gen uns im Reli­gi­ons­un­ter­richt seit län­ge­rer Zeit mit dem The­ma ‚Natio­nal­so­zia­lis­mus‘ und haben des­halb auch die Dis­kus­si­on um die Umbe­nen­nung der Nel­li­us­stra­ße im Unter­richt thematisiert.
Wir sind der Mei­nung, dass die Stra­ße umbe­nannt wer­den muss, da die Ehrung einer Per­son durch einen Stra­ßen­na­men immer den gesam­ten Men­schen ein­schließt. Nel­li­us war wäh­rend der NS-Zeit ein eif­ri­ger Anhän­ger von Hit­ler, der rund 6 Mil­lio­nen Juden nur wegen ihrer Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit umbrin­gen ließ, außer­dem rund 100.000 Behin­der­te, 130.000 poli­tisch oder reli­gi­ös Anders­den­ken­de usw.
Er schrieb bzw. ver­ton­te Lie­der, die ein Lob auf Hit­ler waren und sei­ne Taten ver­herr­lich­ten, wie z.B. ‚Volk und Füh­rer‘ oder ‚Heil dem 3. Reich‘. Außer­dem hat­te er gro­ßen Anteil dar­an, dass in unse­rer Gegend alles Jüdi­sche aus der Musik und alle jüdi­schen Kom­po­nis­ten ent­fernt wur­den, d. h. jüdi­sche Lie­der durf­ten nicht mehr gesun­gen oder im Radio abge­spielt wer­den. Also stand er hin­ter Hit­ler und somit hat er es nicht ver­dient, dass eine Stra­ße nach ihm benannt wird.
Wir sind der Mei­nung, dass Stra­ßen nach Men­schen benannt wer­den soll­ten, die sich für die Opfer ein­ge­setzt haben oder die wäh­rend die­ser Zeit hier aus der Gegend zu Opfern wur­den wie z. B. Fami­lie Sal­ly Grün­berg aus Hach­en oder Fami­lie Levi Klein in Sun­dern. Wir wis­sen, dass mit der Umbe­nen­nung ein gro­ßer Auf­wand ver­bun­den ist, aber mei­nen, dass es uns das wert sein muss.
Da wir aus Alters­grün­den noch nicht abstim­men dür­fen, möch­ten wir Sie bit­ten, sich an der Abstim­mung zu betei­li­gen und für eine Umbe­nen­nung zu stim­men, weil wir den­ken, dass wir dies den vie­len grund­los Getö­te­ten schul­dig sind und dies auch im Sin­ne der heu­te noch leben­den Opfer wäre.

Katho­li­scher Reli­gi­ons­kurs Klas­se 9b der Real­schu­le Sundern

Beitrag teilen

Eine Antwort

  1. Inter­es­san­ter­wei­se gab es Abstim­mun­gen im Unter­richt, deren End­ergeb­nis am Ende kor­ri­giert wurde.
    Ein Fall für die Schulaufsicht .

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de