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Kurze Ratssitzung – 96.000 Euro sind wieder da

Sun­dern. Die Sun­derner Rats­sit­zung am Don­ners­tag abend war mit gera­de mal einer Stun­de unge­wöhn­lich kurz, es gab aber auch kei­ne strit­ti­gen Punk­te auf einer nicht all­zu gro­ßen Tages­ord­nung. Neben der Ste­me­l­er Orts­durch­fahrt (sie­he geson­der­ter Bericht: ) war auch Sto­ckum gut ver­tre­ten – mit dem Man­dats­wech­sel von Man­fred Schli­cker zu Lars Dün­ne­ba­cke und dem Abschluss des lei­di­gen The­mas Schul­an­bau. Sun­dern als Fair-Trade-Stadt, die Vor­be­rei­tung der Regio­na­le 2025 und die neue Haupt­sat­zung mit erhöh­ten Auf­wands­ent­schä­di­gun­gen für Aus­schuss­vor­sit­zen­de waren wei­te­re The­men. Dazu kam die erfreu­li­che Nach­richt, dass der Stadt eine uner­war­te­te Aus­ga­be von knapp 96.000 Euro nun doch erspart geblie­ben ist.

Geld eingefordert und bekommen

In der letz­ten Rats­sit­zung war es noch das Auf­re­ger­the­ma, das vor allem im nicht­öf­fent­li­chen Teil heiß dis­ku­tiert wur­de: eine unab­weis­ba­re außer­plan­mä­ßi­ge Aus­ga­be von 95.650 Euro, die die Stadt infol­ge einer Jah­re zurück­lie­gen­den Bürg­schafts­er­klä­rung im Zusam­men­hang mit dem geplan­ten Feri­en­park in Ame­cke kurz­fris­tig zu zah­len hat­te. Der Rat hat­te in den sau­ren Apfel gebis­sen und schließ­lich mehr­heit­lich der Aus­zah­lung der Sum­me zuge­stimmt, was den eng gestrick­ten städ­ti­schen Haus­halt erheb­lich belas­te­te. Auf Anfra­ge eines Bür­gers in der Fra­ge­stun­de bestä­tig­te Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del, dass der Stadt in die­ser Ange­le­gen­heit kein finan­zi­el­ler Scha­den ent­stan­den sei. Die Stadt habe die Sum­me gezahlt, aber das Geld sei inzwi­schen zurück­ge­kom­men. Die Bürg­schafts­er­klä­rung sei erlo­schen und auf die Stadt kämen kei­ne wei­te­ren Ver­pflich­tun­gen mehr zu. Auf die Fra­ge, wie das den gegan­gen sei, ant­wor­te­te Käm­me­rin Ursu­la Schnel­le, sie habe die Sum­me gel­tend gemacht und ein­ge­for­dert und die­se sei inzwi­schen eingegangen.

Beifall und Geschenke für Manfred Schlicker

Bür­ger­meis­ter Bro­del begrüßt Lars Dün­ne­ba­cke als neu­es Rats­mit­glied. (Foto: oe)

Mit kräf­ti­gem Bei­fall des Hau­ses wur­de Man­fred Schli­cker aus dem Rat ver­ab­schie­det, dem er 17 Jah­re ange­hört hat­te. Wie bereits berich­tet gibt der Sto­cku­mer SPD-Poli­ti­ker sein Man­dat im Rah­men eines Gene­ra­ti­ons­wech­sels an den eben­falls aus Sto­ckum kom­men­den Lars Dün­ne­ba­cke wei­ter. Bür­ger­meis­ter Bro­del dank­te Schli­cker, dass er so lan­ge der Stadt gedient habe, und über­reich­te eben­so ein Geschenk wie SPD-Frak­ti­ons­chef Micha­el Ste­che­le. Auch Schli­cker dank­te, der Ver­wal­tung für gute Unter­stüt­zung und den Rats­kol­le­gen für die Zusam­men­ar­beit, bei der er eher die Son­nen­stun­den als die Schat­ten­sei­ten sehe. Sei­nem 24-jäh­ri­gen Nach­fol­ger über­reich­te er die Stadt­kra­wat­te, die er 2000 vom dama­li­gen Bür­ger­meis­ter Fried­helm Wolf bekom­men hat­te: „Ich habe sie geschont, sie ist noch wie neu!“ Aber auch der aktu­el­le Bür­ger­meis­ter über­reich­te dem Neu­ling eine Stadt­kra­wat­te, „aber im aktu­el­len Design“.

Stockumer Schulanbau kann kommen

Der Anbau an die Sto­cku­mer Grund­schu­le, den die Sto­cku­mer ehren­amt­lich errich­ten wol­len, kann jetzt kom­men. Nach­dem es über Mona­te hin­weg Dis­kus­sio­nen wegen der Fol­ge­kos­ten für den Stadt­haus­halt und die Aus­wir­kun­gen auf ande­re Grund­schul­stand­or­te im Stadt­ge­biet zähe Dis­kus­sio­nen gege­ben hat­te, stimm­te der Rat nun – ohne Gegen­stim­me und bei fünf Ent­hal­tun­gen – einer Lösung zu, die zwei Bedin­gun­gen stellt. Das Pro­jekt muss eine öffent­li­che För­de­rung erhal­ten und der För­der­ver­ein, ein Trä­ger­ver­ein oder eine Pri­vat­per­son muss ver­trag­lich für min­des­tens fünf Jah­re die Trä­ger­schaft übernehmen.

Sundern soll Fair-Trade-Stadt sein

Fair gehan­del­te Waren. (Foto: Klaus Plümper)

Ein­stim­mig beschloss der Rat, dass sich Sun­dern als Fair-Trade-Stadt zer­ti­fi­zie­ren las­sen soll. Klaus Plüm­per von der Steue­rungs­grup­pe hofft, dass die­se Zer­ti­fi­zie­rung nach den Som­mer­fe­ri­en abge­schlos­sen sein kann. Er gab den Rats­mit­glie­dern noch­mals einen Über­blick. Ziel einer Fair-Trade-Stadt ist es, den Ansatz von fair gehan­del­ten Pro­duk­ten aus Latein­ame­ri­ka, Afri­ka und Asi­en zu för­dern und damit zur Ver­bes­se­rung der Lebens­si­tua­ti­on der dor­ti­gen Erzeu­ger bei­zu­tra­gen. Die Bedin­gun­gen der Zer­ti­fi­zie­rung sei­en in Sun­dern wei­test­ge­hend erfüllt. Dazu gehö­re, dass im Rat­haus bei Sit­zun­gen und Bespre­chun­gen min­des­tens zwei fair gehan­del­te Pro­duk­te – etwa Kaf­fee, Tee oder Zucker – ange­bo­ten wer­den, dass es eine Steue­rungs­grup­pe gebe, dass min­des­tens sechs Geschäf­te fair gehan­del­te Waren anbie­ten und dass es regel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen und Infor­ma­tio­nen über die Akti­vi­tä­ten gebe. Die Steue­rungs­grup­pe habe der­zeit neun Mit­glie­der mit Ver­tre­tern von Hand­werk und Gas­tro­no­mie, Kir­chen und Schu­len und fair gehan­del­te waren gebe es nicht nur im Eine-Welt-Laden, son­dern längst auch bei Dis­coun­tern, sag­te Plüm­per. Und der Bür­ger­meis­ter ergänzt, er ser­vie­re den Gäs­ten im Rat­haus schon län­ger fair gehan­del­ten Kaf­fee, und der schme­cke allen sehr gut. Sieg­fried Huff (Lin­ke) reg­te an, im Zuge der Zer­ti­fi­zie­rung auch über die „der­zeit ein biß­chen dürf­ti­ge Unter­brin­gung“ des Eine-Welt-Ladens nach­zu­den­ken. Auch das wer­de gesche­hen, so Brodel.

Kreistagsresolution übernommen

Ein­stim­mig ver­ab­schie­de­te der Rat anschlie­ßend die neue Haupt­sat­zung, aber eben­so ein­stim­mig eine Reso­lu­ti­on an die Lan­des­re­gie­rung mit einer Auf­for­de­rung zur Geset­zes­än­de­rung. Dabei geht es um die Erhö­hung der Auf­wands­ent­schä­di­gung für Aus­schuss­vor­sit­zen­de, die der NRW-Land­tag mit gro­ßer Mehr­heit beschlos­sen hat­te, um das Ehren­amt in der Kom­mu­nal­po­li­tik zu stär­ken. Die­ses Gesetz sei wegen der erheb­li­chen jähr­li­chen Mehr­kos­ten recht unglück­lich und dem Bür­ger schwer ver­mit­tel­bar, sag­te SPD-Frak­ti­ons­chef Micha­el Ste­che­le. Auch Ralph Bro­del sprach von einer Schief­la­ge, weil eini­ge Aus­schüs­se häu­fi­ger Tagen als ande­re und mehr Arbeit machen. „Wir hal­ten uns an Recht und Gesetz und zah­len das Geld aus, aber wir wol­len, dass das Gesetz geän­dert wird“, so der Bür­ger­meis­ter. Der Sun­derner Rat hat den Reso­lu­ti­ons­text über­nom­men, den auch schon der HSK-Kreis­tag ver­ab­schie­det hat. Zen­tra­ler Punkt ist, dass die erhöh­ten Ent­schä­di­gun­gen für die Aus­schuss­vor­sit­zen­den nur in den Mona­ten gezahlt wer­den sol­len, in denen deren Aus­schuss auch tagt.

Regionale: Schnell auf Weg machen


Der erneu­te Zuschlag für eine Regio­na­le in Süd­west­fa­len sei eine sehr gro­ße Chan­ce für die Regi­on und auch für die Stadt Sun­dern, sag­te der Bür­ger­meis­ter. Der­zeit sei man noch in Pha­se des Sam­melns von Infor­ma­tio­nen, aber man müs­se sich mög­lichst schnell auf den Weg machen. Es gebe zwar kein Hams­ter­ren­nen, son­dern bei jedem Pro­jekt wer­de in einem mehr­stu­fi­gen Aus­wahl­ver­fah­ren geprüft, ob es Sinn mache, aber wenn meh­re­re Kom­mu­nen die sel­be gute Idee haben soll­ten, lie­ge die vor­ne, die sie als ers­te for­mu­liert habe.

Bür­ger­meis­ter Bro­del hat ver­schie­de­ne Akteu­re zu einem ers­ten Regio­na­le-Auf­takt­ter­min für den 27. Juni um 14 Uhr in den Rats­saal ein­ge­la­den, bei dem auch schon ers­te Pro­jekt­ideen dis­ku­tiert wer­den sol­len. Ein­ge­la­den sind alle Fach­be­rei­chen der Ver­wal­tung, wei­ter­füh­ren­de Schu­len, Stadt­mar­ke­ting, Sor­pe­see GmbH, ein­sU, VHS, LEA­DER-Regio­nal­ma­nage­ment sowie Hacker­space Sun­dern e.V.. Der ein­ge­la­de­ne Teil­neh­mer­kreis ist nicht abschlie­ßend, son­dern eine ers­te gro­be Aus­wahl. Wei­te­re denk­ba­re Akteu­re sind Orts­vor­ste­her,  Ein­zel­han­del, Frei­funk­ver­ein, Breit­band­ko­or­di­na­tor etc.

Keine dauerhaften Leerstände

Ein­stim­mig beschlos­sen wur­de auch eine Neu­fas­sung der Benut­zungs- und Gebüh­ren­sat­zung der Unter­künf­te für Flücht­lin­ge und Obdach­lo­se. Wer­ner Kauf­mann (BüSu) frag­te hier nach, ob in Sun­dern lang­fris­tig ange­mie­te­te Objek­te wegen des nach­las­sen­den Flücht­lings­stroms leer stün­den und hohe Kos­ten ver­ur­sach­ten, wie man das aus ande­ren Städ­te höre. Fach­be­reichs­lei­ter Ste­phan Urny ant­wor­te­te, dass in Sun­dern ledig­lich ein Objekt auf zehn Jah­re und zwei Objek­te auf fünf Jah­re ange­mie­tet sei­en. Alle ande­ren hät­ten Miet­ver­trä­ge mit gesetz­li­cher Kün­di­gungs­frist. Zu Leer­stän­den kom­me es wegen der Fluk­tua­ti­on immer mal wie­der, doch die füll­ten sich wegen der Neu­zu­wei­sun­gen auch immer wie­der auf.

Seidfelder Radweg auf gutem Weg

Neu-Rats­mit­glied Lars Dün­ne­ba­cke frag­te nach dem Sach­stand beim Rad­weg Seid­feld Sun­dern. Stadt­pla­ner Lars Ohlig ant­wor­te­te, das Pro­jekt sei auf einem guten Weg und in Kür­ze wer­de sich etwas tun.

Neue Gleichstellungsbeauftragte kommt

Fach­be­reichs­lei­ter Ste­fan Laufmöl­ler kün­dig­te an, dass die Stadt Sun­dern in Kür­ze eine neue haupt­amt­li­che Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te vor­stel­len wer­de. Das Bewer­bungs­ver­fah­ren sei bereits abge­schlos­sen. Der­zeit gebe es nur eine stell­ver­tre­ten­de Gleichstellungsbeauftragte.

E‑Mobilität: „Sind nicht Dortmund“

Toni Becker (Grü­ne) frag­te, ob die Stadt­ver­wal­tung ange­sichts meh­re­rer För­der­pro­gram­me Schrit­te in Rich­tung E‑Mobilität unter­neh­me. Der Bür­ger­meis­ter sag­te, er habe sich die bei­den in die­sem Jahr anste­hen­den Fahr­zeug­an­schaf­fun­gen ange­se­hen. Die Fahr­zeu­ge sei­en zwar über­wie­gend auf der Kurz­stre­cke unter­wegs, aber zu 40 Pro­zent auch auf mitt­le­ren und lan­gen Stre­cken. Das funk­tio­nie­re also nicht. Er berich­te­te auch von einem Lea­sing-Ange­bi­ot eines gro­ßen Strom­an­bie­ters über acht Autos und 50 Lade­sta­tio­nen. Da habe er nur gesagt: „Leu­te, wir sind nicht Dort­mund, wir sind Sun­dern.“ Gleich­wohl, so Bro­del, soll­te man sich in einem Pro­jekt, zusam­men mit Tou­ris­mus­be­trie­ben und der Wirt­schaft bei­spiels­wei­se, mit dem The­ma beschäftigen. 

 

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