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Kloster Brunnen ehrt Orgelbauer Johann Georg Fromme

Dr. Wolf Kalipp an der Orgel in Kloster Brunnen. (Foto: Klaus Baulmann)
Dr. Wolf Kalipp an der Orgel in Klos­ter Brun­nen. (Foto: Klaus Baulmann)

Klos­ter Brun­nen. Eine wür­di­ge Fei­er fand in Klos­ter Brun­nen im 200. Todes­jahr zu Ehren des Soes­ter Orgel­bau­ers Johann Georg From­me (1728–1816) statt. In der ehem. Kapu­zi­ner­kir­che von Klos­ter Brun­nen steht sei­ne 1801 gebau­te Orgel, die von allen From­me-Orgeln am bes­ten erhal­ten ist. Sie wur­de vom Reichs­frei­herrn Fried­rich Leo­pold von Fürs­ten­berg zu Her­drin­gen gestif­tet. Kom­pe­ten­te Part­ner auf der Sei­te des Klos­ters waren damals Feli­cia­nus Fris­se aus Reis­te, Prae­ses von 1800 bis 1814, und Dr. Franz-Anton Thü­sing (1731–1807) aus Bren­sche­de, geist­li­cher Vater des Klos­ters und Vater des spä­te­ren ers­ten Land­ra­tes des Krei­ses Arns­berg. Wei­te­re Orgeln von From­me kön­nen  in der Umge­bung von Soest und in Ever­s­berg, Rembling­hau­sen, Ober­kir­chen, Brunskap­pel, Effeln und Körb­ecke besich­tigt wer­den. Die für St. Niko­laus in Frei­en­ohl eben­falls 1801 gebau­te Orgel ist lei­der untergegangen.

Freundeskreis förderte Restaurierung

Für die Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung in Klos­ter Brun­nen konn­te der Soes­ter Musik- und Kul­tur­wis­sen­schaft­ler Dr. Wolf Kalipp gewon­nen wer­den. In sei­nem Vor­trag hob er die För­de­rung der Restau­rie­rung durch den Freun­des­kreis und die Bera­tungs­leis­tung des dama­li­gen Vor­sit­zen­den Klaus Bau­l­mann her­vor. Orgel­bau­meis­ter Die­ter Bens­mann habe durch sei­ne hand­werk­li­che Leis­tung der Orgel ihren ursprüng­li­chen Klang zurück­ge­ge­ben. Durch sei­ne Licht­bil­der zeig­te Kalipp auf, dass die From­me-Pro­spek­te sich naht­los in die Rei­he der west­fä­li­schen Vor­bil­der einfügten.

Orgel zeigte ihre klanglichen Fähigkeiten

Für den musik­prak­ti­schen Teil hat­te sich Kalipp ein Pro­gramm vor­ge­nom­men, das die klang­li­chen Fähig­kei­ten der modi­fi­ziert mit­tel­tö­nig gestimm­ten Orgel nach­drück­lich zum Aus­druck brach­te. Vom Nie­der­län­der Sweelinck (1562–1621), dem „Leh­rer der deut­schen Orga­nis­ten“, wie  Samu­el Scheidt, ging es zum Peters­dom­or­ga­nis­ten Fres­co­bal­di, mit lei­sem Regis­ter und Tremu­lant gespielt. Nach dem musi­ka­lisch viel­sei­ti­gen und ideen­rei­chen Bach­vor­bild Pachel­bel erklang als Kon­trast Musik von Hugo Distler (1908–1942). Die fili­gran regis­trier­ten Par­tien klan­gen erstaun­lich gut, wäh­rend die kräf­ti­gen Abschnit­te doch Gren­zen aufzeigten.

Kreis Sauerländer Musikgeschichte

Genau pas­send war die Dar­stel­lung der Orgel­mu­sik von Johann Chris­ti­an Hein­rich Rinck (1770–1846). Der Darm­städ­ter Hof­mu­si­ker war einer der berühm­tes­ten Orgel­leh­rer sei­ner Zeit. Einer sei­ner vie­len Schü­ler war auch Fran­zis­ka­ner­pa­ter Chry­so­lo­gus Hei­mes aus Ober­hun­dem, der bei ihm Unter­richt in Har­mo­nie­leh­re und Orgel­spiel hat­te. Pater Chry­so­lo­gus war Musik­leh­rer am Gym­na­si­um Atten­dorn, Kom­po­nist und Orgel­sach­ver­stän­di­ger und zuletzt bis zu sei­nem Tode 1835 Pfar­rer von Reis­te. Hier hat­te er Ein­fluss auf den Leh­rer, Küs­ter und Orga­nis­ten Johann Fried­rich Nol­te, der auch als Orgel­sach­ver­stän­di­ger gro­ße Bedeu­tung hat­te. Mit Rinck schloss Kalipp einen inter­es­san­ten Kreis Sau­er­län­der Musikgeschichte.

Bei sei­nem Kon­zert wur­de er von sei­ner Frau Karo­la Kalipp, selbst Kan­to­rin und Orga­nis­tin in Soest, als Regis­tran­tin unter­stützt. Das Publi­kum dank­te dem Inter­pre­ten mit leb­haf­tem Bei­fall. Man darf noch vie­le schö­ne Kon­zer­te in Klos­ter Brun­nen erwarten.

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