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„Keine Taten!“ – EinsU-Unternehmer von Kommunalpolitik enttäuscht

Die Ein­sU-Unter­neh­mer prä­sen­tier­ten die Neu­auf­la­ge ihrer Bro­schü­re „Per­spek­ti­ve Sun­dern“. Bei einer Bilanz der ers­ten drei Jah­re des Netz­werks spar­ten sie nicht mit Kri­tik an der Sun­derner Kom­mu­nal­po­li­tik. (Foto: oe)

Sun­dern. Die Sun­derner Unter­neh­mer­initia­ti­ve Ein­sU hat der Kom­mu­nal­po­li­tik die zumin­dest dun­kel­gel­be Kar­te gezeigt. Die Unter­neh­mer, die 20 hei­mi­sche Fir­men mit weit mehr als der Hälf­te aller gewerb­li­chen Arbeits­plät­ze der Stadt reprä­sen­tie­ren, haben im Rah­men einer Pres­se­kon­fe­renz zum drei­jäh­ri­gen Bestehen ihres Netz­werks beklagt, dass sie bei Stadt­rat und Stadt­ver­wal­tung trotz guter Gesprä­che in die­sen drei Jah­ren kei­ne wirk­li­che Ent­wick­lung wahr­neh­men, auf die Wün­sche der Wirt­schaft einzugehen.

„Offene Ohren für Wünsche – aber mehr nicht“

Bis zu vier Mal habe sich Ein­sU in den letz­ten drei Jah­ren mit allen Rats­frak­tio­nen, mit den Ein­zel­rats­mit­glie­dern und auch mit dem Bür­ger­meis­ter getrof­fen und dabei drei Haupt­for­de­run­gen for­mu­liert, wie man Sun­derns Wirt­schaft vor­an­brin­gen kön­ne, sag­te Mat­thi­as Ostrop. Dies sei­en die Schaf­fung neu­er Gewer­be­flä­chen, schnel­le­res Inter­net und eine Ver­bes­se­rung der kata­stro­pha­len Ver­kehrs­an­bin­dung Sun­derns an den Rest der Welt. Mit die­sen Wün­schen sei man über­all auf offe­ne Ohren gesto­ßen und habe auch Eini­gung erzielt. Doch getan habe sich nichts, es gebe noch nicht ein­mal einen Auf­trag des Rates an die Ver­wal­tung, neue Gewer­be­flä­chen zu entwickeln.

„Stadt lässt zu, dass Betriebe weggehen“

Mar­kus Ben­de warf Poli­tik und Ver­wal­tung vor, dass sie es dul­den, dass Betrie­be die Stadt ver­las­sen müs­sen. „Das ist bit­ter“, sag­te er und nann­te neben eini­gen Fäl­len aus der Ver­gan­gen­heit das jüngs­te Bei­spiel von „Foli­en Schrö­der“, die von Sun­dern nach Möh­ne­see-Körb­ecke umzie­hen, „weil sie hier nichts pas­sen­des gefun­den haben“. Edu­ard Appel­hans erin­ner­te dar­an, dass Sun­dern frü­her ein­mal Arbeits­lo­sen­zah­len gehabt habe, von denen selbst Bay­ern geträumt habe. Die Zah­len sei­en zwar immer noch rela­tiv gut, aber die nega­ti­ve Ent­wick­lung mache ihm Sor­ge. Auch er kri­ti­sier­te die poli­ti­sche Situa­ti­on. Die sei schon beim letz­ten Rat und beim letz­ten Bür­ger­meis­ter sub­op­ti­mal gewe­sen. Mit dem neu­en Bür­ger­meis­ter habe es zwar gute Gesprä­che gege­ben, doch die Hoff­nun­gen, dass er die Grä­ben im Rat zuschüt­ten kön­ne, hät­ten sich nicht erfüllt. Die Grä­ben sei­en aus Sicht der Unter­neh­mer nicht klei­ner, son­dern grö­ßer gewor­den, so Appel­hans. „Wir haben uns rein­ge­hängt und sind jetzt sehr ent­täuscht.“ Des­halb ste­he Ein­sU der­zeit für Gesprä­che in gro­ßer Run­de auch nicht mehr zur Verfügung.

„Mühsam erwirtschaftetes Geld für Anwälte und Nichtstun“

Appel­hans sprach auch „die kata­stro­pha­le Kom­mu­ni­ka­ti­on“ in Sachen Gewer­be­steu­er­erhö­hung an.  Die Unter­neh­mer sei­en bereit, in bestimm­ten Situa­tio­nen auch etwas mehr Gewer­be­steu­er zu zah­len, wenn die­ses Geld dann auch gut für Sun­dern ver­wen­det wer­de. Doch ihnen feh­le jedes Ver­ständ­nis, wenn das müh­sam erwirt­schaf­te­te Geld aus­ge­ge­ben wer­de, um Gehäl­ter hoher Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ter, die nicht arbei­ten, und Rechts­an­walts­ho­no­ra­re zu bezahlen.

„Fruchtbarer Kontakt mit Schulen“

Aus­bil­dungs­re­gal in der Real­schu­le. (Foto: einsU)

Es war aller­dings nur einer der vier Arbeits­krei­se von Ein­sU, der so extrem ent­täuscht ins vier­te Schaf­fens­jahr tritt. Die AKs Aus­bil­dung, Arbeit­ge­ber­qua­li­tät und Spon­so­ring hat­ten dage­gen viel Posi­ti­ves zu berich­ten. „Wir haben Ein­sU als Mar­ke an unse­ren Schu­len eta­bliert. Die regel­mä­ßi­gen Gesprä­che sind auf Augen­hö­he und sehr frucht­bar“, sag­te Andrea Schul­te vom AK Aus­bil­dung, der jun­ge Sun­derner zu einer gewerb­li­chen Berufs­aus­bil­dung in der eige­nen Stadt ermun­tern will. Ers­te Tat des Unter­neh­mer­netz­werks war vor drei Jah­ren das Auf­stel­len von Info-Rega­len an Haupt- und Real­schu­le sowie Gym­na­si­um. In die­sem Jahr wer­den erst­mals zwei Erfolgs­for­ma­te, die Aus­bil­dungs­mes­se an der Real­schu­le und der Kar­rie­re­tag mit Bus­tou­ren zu den Fir­men, an einem Tag ver­bun­den. Auf der Aus­bil­dungs­mes­se im Nehei­mer Kai­ser­haus wird Ein­sU in die­sem Jahr am Gemein­schafts­stand erst­mals in ein­heit­li­chen Ein­sU-Shirts auf­tre­ten. Und nach der gelun­ge­nen Pre­mie­re wer­den in die­sem Jahr noch drei­mal Leh­rer des Berufs­kol­legs in Hüs­ten auf Betriebs­be­such nach Sun­dern kommen.

„Vor Ort geht ordentlich was“

Ein­sU-Fuß­ball­tur­nier 2016 in Sto­ckum. (Foto: einsU)

Der AK Arbeit­ge­ber­qua­li­tät bemüht sich, die Beschäf­tig­ten der Fir­men in Sun­dern zu hal­ten und Abitu­ri­en­ten und Stu­die­ren­de davon zu über­zeu­gen, dass sie ihre Plä­ne auch in Sun­dern ver­wirk­li­chen kön­nen. Gut ein­ge­schla­gen hat das jähr­li­che Ein­sU-Fuß­ball­tur­nier. Im letz­ten Jahr hat der SSV Sto­ckum das Klein­feld­tur­nier für 6‑er-Fir­men­mann­schaf­ten orga­ni­siert und konn­te den Erlös behal­ten. In die­sem Jahr ist im Spät­herbst der TuS Sun­dern Gast­ge­ber. „Sie sol­len sehen, dass ordent­lich was geht vor Ort“, sagt Josef Lever­mann über den jähr­li­chen Work­shop für Stu­die­ren­de, zu dem Ein­sU kurz vor Ende der Semes­ter­fe­ri­en ein­lädt. Neben einem Refe­ren­ten zu einem fächer­über­grei­fen­den The­ma gibt es da immer auch einen locke­ren Aus­klang mit der Mög­lich­keit, mit den Unter­neh­mern ins Gespräch zu kom­men. Die Kar­rie­re­mes­se der FH Süd­west­fa­len, die Unter­stüt­zung der Initia­ti­ve Heim­vor­teil, die Ver­sen­dung eines E‑Newsletters an poten­zi­el­le Rück­keh­rer oder auch die Ver­tei­lung der Bro­schü­re „Per­spek­ti­ve Sun­dern“ gehört zu den wei­te­ren Auf­ga­ben des AKs. Die Bro­schü­re ist gera­de druck­frisch in einer Neu­auf­la­ge erschie­nen, nach­dem alle 7500 Vor­gän­ger ver­teilt waren.

Sportvereine tragen Logo nach außen

Ein­sU habe zwar kein eige­nes Spon­so­ring-Bud­get und jedes Unter­neh­men för­de­re selbst, was es für rich­tig hal­te, sag­te Eli­sa­beth Appel­hans. Doch gebe es auch über­ge­ord­ne­te Pro­jek­te, über die man sich im Netz­werk schnell einig wer­de. So sei­en es der­zeit die Zweit­li­ga-Vol­ley­bal­le­rin­nen des RC Sor­pe­see und auch das jun­ge Ver­bands­li­ga-Tisch­ten­nis­team des TuS Sun­dern, die den Namen Ein­sU auf ihrem Tri­kot nach drau­ßen tra­gen. Zudem hel­fe Ein­sU bei einer Viel­zahl von sozia­len, kul­tu­rel­len und sport­li­chen Pro­jek­ten – von der Tafel bis zum Kir­chen­chor oder Kinderschützenfest.

„Ein Netzwerk, das trägt“

Bar­ba­ra Viel­ha­ber, die Koor­di­na­to­rin von Ein­sU, berich­te­te von stän­di­gem Wachs­tum. Aus zunächst fünf Grün­dern sei­en inzwi­schen 17 Unter­neh­mer mit 20 Fir­men gewor­den. Dort gebe es deut­lich über 3000 Beschäf­tig­te und 150 Aus­zu­bil­den­de in über 30 Aus­bil­dungs­be­ru­fen. Was zunächst nur als Kam­pa­gne gegen das Nega­tiv­image Sun­derns gedacht gewe­sen sei, habe sich zu einem Netz­werk ent­wi­ckelt. „Ein Netz­werk, das nach innen und außen trägt. Es macht Sinn wei­ter­zu­ge­hen“, so Vielhaber.
 

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5 Antworten

  1. Show­down in Sun­dern – ein­sU gegen das Rat­haus. Die ver­ba­len Schüs­se erin­nern an „12 Uhr mit­tags“. Nach Les­art der ein­sU sind dem­nach Bür­ger­meis­ter Bro­del und die Ver­wal­tung – ja was? Nicht koope­ra­tiv. Ver­schwen­de­risch. Unehrlich.
    So ein ver­nich­ten­des Urteil hät­te ich ange­sichts der zahl­rei­chen Akti­vi­tä­ten rund um Neu­auf­stel­lung der Wirt­schafts­för­de­rung, Unter­neh­mens­be­fra­gung, Breit­band­aus­bau, Sta­ßen­er­neue­rung etc. nicht erwar­tet. Das sind Anlei­hen bei Ste­fan Lan­ge, der von Beginn der Amts­zeit von Bür­ger­meis­ter an quer­schiesst. Anti­hal­tung pur. Egal zu was. Egal zu wem. Egal zu wel­chem The­ma, Haupt­sa­che: Dagegen.
    Eigent­lich hät­te ich eine sol­che Kri­tik der ein­sU erwar­tet zur Amts­zeit von Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins mit der ent­spre­chen­den CDU-Mehr­heit im Rat­haus. Grün­de genug dazu hät­te es wahr­lich gege­ben, sie­he z.B. die aktu­el­len „unab­weis­ba­ren“ Zah­lun­gen der Stadt aus Grund­stücks-Bürg­schaf­ten i.H.v. knapp 96.000 Euro aus jener Zeit. Dazu jedoch kein Wort von einsU.
    Für mich per­sön­lich ent­täu­schend: Ich ken­ne und schät­ze eini­ge Unter­neh­me­rIn­nen aus unter­schied­li­chen beruf­li­chen und per­sön­li­chen Zusam­men­hän­gen. Enga­gier­te Men­schen, die sich wirk­lich für Ihre Beschäf­tig­ten ein­set­zen und mit Krea­ti­vi­tät, viel Her­blut, einer gro­ßen Por­ti­on Hart­nä­ckig­keit und Ziel­stre­big­keit für den eige­nen Fach­kräf­te­nach­wuchs werben.
    Die­se har­sche Kri­tik krieg ich mit den mir bekann­ten Per­so­nen nicht unter einen Hut. So fra­ge ich mich jetzt: War die­se Pres­se­mit­tei­lung wirk­lich mit allen abgestimmt?

    1. Das sind Anlei­hen bei Ste­fan Lan­ge, der von Beginn der Amts­zeit von Bür­ger­meis­ter an quer­schiesst. Anti­hal­tung pur. Egal zu was. Egal zu wem. Egal zu wel­chem The­ma, Haupt­sa­che: Dagegen.

      Das gene­rel­le Agie­ren des Herrn Ste­fan Lan­ge ruft eine Sequenz aus dem Spiel­film „Das Boot“ in den Sinn:

      „Der Alte“ (Jür­gen Proch­now) zu Thom­sen (Otto Sander):
      „Phil­ipp, das ist nicht mehr die alte Gang. Jetzt kom­men die Quexe.
      Die nass­for­schen Typen. Die Maul­hel­den.“

  2. Herr Otto, Ste­fan Lan­ge kommt in dem obi­gen Arti­kel über­haupt nicht vor. Was erfin­den Sie da und rei­ten anschlie­ßend drauf herum?

  3. Herr Hen­ges­bach,
    die Feh­ler wur­den bereits in der Amts­zeit von D. Lins began­gen. R. Bro­del darf nun die diver­sen Sup­pen aus­löf­feln, die ihm sein Amts­vor­gän­ger ser­viert hat. Die CDU in Sun­dern ist eine Blo­cka­de­par­tei, frei nach dem Mot­to: wir sind gegen alles, was nicht aus unse­rer Feder stammt.
    Gut, dass ich mir die­se Que­ru­lan­ten aus der C.-Partei im Rat­haus nicht mehr geben muß, da ich Ende 2016 mein Man­dat als SkB nie­der­ge­legt habe und auch nicht mehr Bür­ger der Stadt Sun­dern bin.

  4. Arnold, zuletzt als du bei mir Beton ange­lie­fert hast, haben wir uns noch geduzt. Hier ist nicht der Ort, die schwie­ri­gen Abläu­fe der letz­ten Jah­re zu entwirren.
    Ich bin schon zufrie­den, wenn man sich hier ver­nünf­tig aus­drückt. Die „Que­ru­lan­ten“ hät­te ich mir an dei­ner Stel­le gespart. Ansons­ten haben wir dem­nächst kei­ne Kom­men­tar­funk­ti­on mehr hier.
    Die CDU, die für 40 Jah­re blü­hen­de Stadt Sun­dern steht, als Blo­cka­de­par­tei zu benen­nen fin­de ich auch daneben.

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