Arnsberg. „Die Konjunktur am Hellweg und im Sauerland leuchtet in herbstlichen Farben“, so kommentiert Dr. Ilona Lange die jüngste Unternehmensbefragung der IHK Arnsberg. Neunzig Prozent der Befragten melden eine mindestens befriedigende Geschäftslage; ein gleich großer Anteil rechnet 2017 mit unveränderten oder besseren Geschäften. Vorsichtigere Investitions- und Beschäftigungsabsichten spiegeln jedoch gewachsene Risiken und Verunsicherung wider.
Leuchtende Herbst-Farben, aber auch lange Schatten
Industrie, Handel, Dienstleistungen – in allen Wirtschaftszweigen überwiegt nach IHK-Angaben die Zufriedenheit mit dem Geschäftsjahr 2016, beim Blick auf das kommende Jahr gebe es aber deutliche Unterschiede: Während die Erwartungen der Industrie weiterhin recht hoch seien, stellten sich Händler und Dienstleister teilweise auf Enttäuschungen ein. Auch die exportierende Industrie mache inzwischen Abstriche von ihrem noch zur Jahresmitte sehr freundlichen Ausblick. Als Gründe nennt die IHK „die weiterhin widrigen Bedingungen für das Geschäft mit den BRIC-Staaten und nicht zuletzt auch die zähen Fortschritte bei den Freihandelsabkommen mit Kanada und den USA“.
Arbeitsplatzrückgang im HSK droht
Neben Absatzsorgen drückten vor allem steigende Arbeitskosten und immer mehr Engpässe bei qualifiziertem Personal auf die Stimmung. Fachkräftemangel sei für 47 Prozent der Unternehmen im Kreis Soest das Hauptrisiko für die Wirtschaftsentwicklung. Sie wollen weiterhin Beschäftigung aufbauen, während im Hochsauerlandkreis die Zahl der angebotenen Arbeitsplätze nach den gegenwärtigen Planungen der Unternehmen zurückgehen könnte.
Investitionsneigung rückläufig
Ebenfalls rückläufig sei in beiden Kreisen die Investitionsneigung. Das gelte besonders für Einzelhandel, Gütertransport und andere Dienstleistungsbranchen. „Vielfach fehlt das Vertrauen in die Stabilität eines Aufschwungs, der von immer weniger Säulen getragen wird“, urteilt die IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Lange. Hauptinvestitionsmotiv sei der Ersatz bestehender Anlagen, es folgten mit weitem Abstand Rationalisierung, Produktinnovationen und dann erst Kapazitätserweiterungen.