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Handwerk erfreut sich bester Konjunktur

Arnsberg/Südwestfalen. Seit bei­na­he 40 Jah­ren wird zwei­mal jähr­lich im Hand­werk die Kon­junk­tur­um­fra­ge durch­ge­führt. Das aktu­el­le Ergeb­nis aus mehr als 600 Fra­ge­bö­gen lau­tet: die Hand­werks­be­trie­be Süd­west­fa­len erziel­ten wie­der ein Rekord­ergeb­nis. Zur­zeit bli­cken mehr als 60 Pro­zent aller Betrie­be auf eine gute Geschäfts­la­ge. Die Bau­hand­wer­ke errei­chen sogar einen Anteil von 66 Pro­zent und mit 72 Pro­zent war der Geschäfts­ver­lauf für die Aus­bau­hand­wer­ke noch positiver.

„Handwerk schreibt Wirtschaftsgeschichte“

Mein­olf Nie­mand. (Foto: Hwk)

„Mit die­sen Wer­ten schreibt das Hand­werk Wirt­schafts­ge­schich­te für die Regi­on. Die 133,8 Punk­te beim Geschäfts­la­ge­in­dex unter­strei­chen ein­mal mehr die beson­de­re Stel­lung des Hand­werks in Süd­west­fa­len für die Wirt­schaft in Nord­rhein-West­fa­len und dar­über hin­aus“, ord­net Kam­mer-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Mein­olf Nie­mand das Ergeb­nis ein. „Seit Beginn der regel­mä­ßi­gen Kon­junk­tur­um­fra­gen im Hand­werk vor nun­mehr rund 40 Jah­ren hat es noch nie eine so lang andau­ern­de Erfolgs­pha­se für das Hand­werk in Süd­west­fa­len gege­ben hat. Damit fügt sich das Hand­werk Süd­west­fa­lens stim­mig in den Gesamt­kon­text der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung ein. Es boomt sogar in außer­or­dent­li­cher Wei­se. Für vie­le Betrie­be sind die Kapa­zi­täts­gren­zen längst erreicht. Das bemer­ken auch vie­le Auf­trag­ge­ber, die inzwi­schen deut­li­che War­te­zei­ten gera­de bei den Hand­wer­ken im Bau- und Aus­bau­be­reich – aus­ge­nom­men in Not­fäl­len – hin­neh­men müs­sen.“ Die sta­gnie­ren­de Umsatz­ent­wick­lung und der ten­den­zi­ell leicht rück­läu­fi­ge Auf­trags­be­stand deu­te­ten aller­dings auf eine ein­set­zen­de Seit­wärts­be­we­gung der Hand­werks­kon­junk­tur in Süd­west­fa­len hin, so Niemand.

Arbeitsmarkt praktisch leergefegt

Gestützt wird die Lage­be­ur­tei­lung durch die wei­ter ver­bes­ser­te Situa­ti­on im Per­so­nal­be­reich. Aller­dings trifft die Nach­fra­ge nach Fach- und Nach­wuchs­kräf­ten auf einen prak­tisch leer­ge­feg­ten Arbeits­markt, was die Betrie­be auch an einer wei­te­ren Expan­si­on hin­der­te. Die Ent­wick­lung der Alters­struk­tur in der Gesell­schaft spielt dabei eben­so eine Rol­le wie die seit Jahr­zehn­ten pro­pa­gier­te Aka­de­mi­sie­rung, die dem jet­zi­gen Fach­kräf­te­man­gel gleich­falls die Bahn berei­tet hat.

Bau und Ausbau boomen

Wäh­rend sowohl der Bau­be­reich als auch die Aus­bau­hand­wer­ke schon seit eini­ger Zeit stark von der pri­va­ten Nach­fra­ge pro­fi­tie­ren, zie­hen nun ver­mehrt auch die öffent­li­chen Auf­trag­ge­ber mit Auf­trä­gen nach. Ins­ge­samt bewahr­hei­te­te sich in den zurück­lie­gen­den Mona­ten die Pro­gno­se aus dem Früh­jahr zum guten Kon­junk­tur­ver­lauf in der Bau- und Aus­bau­wirt­schaft. Die gerin­gen Gewinn­mög­lich­kei­ten für Pri­vat­ver­mö­gen am Kapi­tal­markt stärk­ten die­se Ent­wick­lung nach­hal­tig und die nied­ri­gen Kre­dit­zin­sen ermög­lich­ten den öffent­li­chen Auf­trag­ge­bern zuneh­mend, teils schon lan­ge geplan­te Vor­ha­ben anzu­ge­hen und umzusetzen.

Auch Metall und Elektro spitze

Der Metall- und Elek­tro­be­reich ver­zeich­net mit 61 Pro­zent aktu­ell einen der Spit­zen­wer­te. Der erfreu­li­che Geschäfts­ver­lauf setz­te sich wei­ter fort, wenn­gleich der immense Preis­druck unver­min­dert andau­ert. Die inter­na­tio­na­len Kri­sen (Ukrai­ne-Kon­flikt, Mitt­le­rer Osten etc.) und Ent­wick­lun­gen (Brexit usw.) haben sich ver­gleichs­wei­se nur schwach auf die­se als Zulie­fe­rer sowie oft stark im Export täti­gen Unter­neh­men aus­ge­wirkt. Sie dau­ern aller­dings als Bedro­hung für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung wei­ter­hin an.

Bäcker und Metzger mit Sorgen

Etwas erholt zeigt sich die Kon­junk­tur für die Kfz-Betrie­be. Wei­ter drückt aber die Die­sel­af­fä­re mit der Ver­un­si­che­rung der Ver­brau­cher und dro­hen­den Fahr­ver­bo­ten in Cities als Mene­te­kel. Das Werk­statt­ge­schäft bleibt wei­ter die tra­gen­de Säu­le für die Unter­neh­men. Weni­ger güns­tig als erhofft war der Kon­junk­tur­ver­lauf beim Nah­rungs­mit­tel­hand­werk – vor allem bei den Flei­schern, aber auch den Bäckern – eben­so wie bei den Gesund­heits­hand­wer­ken, wo vor allem die Augen­op­ti­ker mit dem har­ten Wett­be­werb zu kämp­fen hatten.

Jeder vierte Betrieb stockte Personal auf

Der ins­ge­samt gute Kon­junk­tur­ver­lauf im Hand­werk schlägt sich auch bei der Beschäf­ti­gung posi­tiv nie­der. Jeder vier­te Betrieb konn­te zusätz­lich Per­so­nal ein­stel­len. Ange­sichts der knap­pen Res­sour­cen gestal­tet sich dies für die Unter­neh­men aller­dings immer schwie­ri­ger, zumal auch die Rekru­tie­rung von Berufs­nach­wuchs in den klei­ner wer­den­den Jahr­gän­gen den Bedarf kaum decken kann. Die von den Umfra­ge­teil­neh­mern geäu­ßer­te Erwar­tung des wei­te­ren Kon­junk­tur­ver­laufs zeigt, dass auch künf­tig ein gro­ßer Bedarf an qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten bestehen wird. Obwohl die Kar­rie­re­chan­cen für den Berufs­nach­wuchs über­durch­schnitt­lich sind, muss die Hand­werks­kam­mer mit ihrem Team Fach­kräf­te­si­che­rung immer wie­der gegen Vor­ur­tei­le ankämp­fen, um den Unter­neh­men zu helfen.

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