- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Genossenschaftsbanken „auf dem Wachstumspfad“

Micha­el Reitz, Jür­gen Dör­ner und Dr. Ste­fan Eck­hardt (v.l.n.r.) stell­ten die Ent­wick­lung der sie­ben Genos­sen­schafts­ban­ken im HSK vor. (Foto: oe)

Arnsberg/Sundern/Meschede. „Wir haben unse­ren Wachs­tums­kurs fort­ge­setzt, unse­re Markt­po­si­ti­on aus­ge­baut und bli­cken zuver­sicht­lich nach vor­ne“, sag­te Jür­gen Dör­ner, Vor­stand der Volks­bank Sau­er­land, bei der Jah­res­pres­se­kon­fe­renz der Genos­sen­schafts­ban­ken im HSK am Diens­tag in der Mesche­der Abtei Königs­müns­ter. In der Grup­pe der sie­ben Ban­ken ist die in Hüs­ten ansäs­si­ge Volks­bank Sau­er­land mit Abstand die größ­te, die Oeven­tro­per SpaD­a­Ka die zweitkleinste.

Eigenkapital wird gestärkt

Regio­nal gestal­ten und die eige­ne Wirt­schaft­lich­keit erhal­ten, das sei das Ziel der Genos­sen­schafts­ban­ken, die sich als ver­läss­li­cher Part­ner der mit­tel­stän­di­schen Wirt­schaft wie auch der Pri­vat­kun­den vor Ort ver­ste­hen, sag­te Dör­ner, der aber auch, „ohne weh­kla­gen zu wol­len“, Ent­wick­lun­gen ansprach, die kei­nem gefal­len kön­nen –  die anhal­ten­de Nied­rig­zins­pha­se und die zuneh­men­de Regu­lie­rungs­wut. Schon seit Jah­ren habe man gedacht, nied­ri­ger gehe es bei den Zin­sen nicht mehr, doch es ging doch – mit inzwi­schen sogar schon nega­ti­ven Zin­sen. Um wider­stands­fä­hig gegen die­se Stür­me zu blei­ben, die drau­ßen toben, sei es jetzt das bes­te Rezept, die Gewin­ne in eine sta­bi­le Eigen­ka­pi­tal­ba­sis zu stecken.

400 Seiten Papier „nicht mehr normal“

Als „nicht mehr nor­ma­les“ Bei­spiel von Regu­lie­rungs­wut bezeich­ne­te Dör­ner die 2016 in Kraft getre­te­nen Wohn­im­mo­bi­li­en­kre­dit­richt­li­ni­en. Das fan­ge damit an, dass man schon die Her­aus­ga­be eines Pro­spekts doku­men­tie­ren müs­se und ende damit, dass ein Ehe­paar, das ein Kre­dit­an­ge­bot für den Häus­chen­bau haben wol­le, mit 400 aus­ge­druck­ten Papier­sei­ten nach Hau­se gehe, weil man drei ver­schie­de­ne Ange­bo­te und die in dop­pel­ter Aus­fer­ti­gung für bei­de Ehe­part­ner über­ge­ben müs­se. „Damit ver­schwen­den wir das, was uns aus­zeich­net, das Ver­trau­en unse­rer Kun­den,“ ärgert sich auch Micha­el Reitz, eben­falls Vor­stand der Volks­bank Sauerland.

Jetzt Weltkulturerbe

Gefreut haben sich die Volks­ban­ker dage­gen über die Auf­nah­me der Genos­sen­schafts­idee ins ideel­le Welt­kul­tur­er­be der UNESCO. Für eine Unter­neh­mens­form sei dies eine ganz unge­wöhn­li­che Aus­zeich­nung, so Dör­ner, der wei­te­ren Auf­trieb für die Genos­sen­schafts­idee von Nach­hal­tig­keit, Sub­si­dia­ri­tät und Soli­di­tät im Hoch­sauer­land­kreis erwar­tet, zumal die­ser bereits ein Genos­sen­schafts­land sei. Neben den Ban­ken gebe es je vier Genos­sen­schaf­ten in den Berei­chen Land­wirt­schaft, Woh­nungs­bau und Ener­gie und sie­ben sonstige.

Einlagen und Kredite wachsen

Michel Reitz unter­füt­ter­te „den schö­nen Wachs­tums­pfad, auf dem wir gehen“ mit Zah­len. Die gemein­sa­me Bilanz­sum­me der sie­ben selb­stän­di­gen Ban­ken ist um 5,28 Pro­zent auf über 3,2 Mil­lar­den Euro gestie­gen. Davon ent­fal­len 1,467 Mrd. auf die Volks­bank Sau­er­land, 73,5 Mil­lio­nen auf die SpaD­a­Ka Oeven­trop. Die Gesamt­kun­den­ein­la­gen sind trotz Null-Zin­sen um 4,59 Pro­zent auf 3,738 Mil­li­ar­den gestie­gen, die Kun­den­kre­di­te sind um 5,05 Pro­zent auf 2,694 Mil­li­ar­den gestie­gen, wobei stei­gen­de Inves­ti­tio­nen sowohl in der Wirt­schaft als auch im Woh­nungs­bau zu beob­ach­ten seien.

Jeder Dritte HSK-Einwohner ist Mitglied

Die Genos­sen­schafts­ban­ken im Kreis haben jetzt 90.835 Mit­glie­der, 738 mehr als vor einem Jahr. Damit sei gut jeder drit­te Ein­woh­ner des HSK Mit­glied einer Volks­bank. Mit 7,763 Mil­lio­nen Euro zahl­ten die sie­ben Ban­ken 2016 164.000 Euro mehr Steu­ern als im Jahr zuvor. „Und das vor Ort im HSK und nicht in Düs­sel­dorf oder Frank­furt“, so Dör­ner. Auch die 547.000 Euro an Spen­den kom­men sozia­len zwe­cken, Sport und Kul­tur in der Regi­on zu Gute. 2,623 Mil­lio­nen Euro haben die Volks­ban­ken 2016 inves­tiert, über­wie­gend in den Erhalt ihrer Lie­gen­schaf­ten – und mit Auf­trä­gen für regio­na­le Hand­wer­ker. Als Fol­ge des Struk­tur­wan­dels, so Dör­ner, sei die Zahl der Mit­ar­bei­ter von 712 auf 691 gesun­ken, die der Geschäfts­stel­len von 62 auf 60. Aus­bil­dungs­plät­ze gebe es der­zeit 50. Da vie­le älte­re Mit­ar­bei­ter in den nächs­ten Jah­ren aus­schei­den, suche man immer gute Auszubildende.

Die Hälfte nutzt Online-Banking

Das Geschäfts­stel­len­netz wer­de auch in den kom­men­den Jah­ren immer wie­der auf den Prüf­stand gestellt, so Dör­ner. Es gebe immer noch Filia­len, die an man­chen Tagen nur vier oder fünf Kun­den haben. Und der Anteil der Online- und SB-Kun­den stei­ge wei­ter. Rund 50 Pro­zent nutz­ten inzwi­schen den Online-Weg zur Bank, in ein­zel­nen Bereich von Arns­berg auch schon über 70 Pro­zent. Dr. Ste­fan Eck­hardt, Vor­stand der Volks­bank Reis­te-Eslo­he, stell­te die neu­es­ten Mög­lich­kei­ten des Ban­kings auch per Smart­phone vor. Funk­tio­nen wie Scan2Bank oder die VR-Ban­king­App ermög­li­chen das Bezah­len von Rech­nun­gen per Han­dy­fo­to oder Geld­über­wei­sun­gen an Freun­de ohne läs­ti­ges Ein­tip­pen end­lo­ser IBAN-Num­mern. Damit sei man jetzt tech­nisch weit vor­an, aber immer nach dem Mot­to „Alles kann, nichts muss.“

Beitrag teilen

Eine Antwort

  1. Auf dem Wachs­tums­pfad kann man natür­lich sein, wenn man nach und nach Filia­len nur noch mit Bank­au­to­mat aus­stat­tet oder gar kom­plett schließt. Die Kun­den­nä­he geht lei­der lang­sam aber sicher verloren.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de