Sundern/HSK. Die Junge Union hat sich bei ihrer Kreisvorstandssitzung in Sundern über das Freifunk-Projekt informiert. Die Freifunk-Initiative Möhne will in den Städten im Hochsauerland und im Kreis Soest öffentliche WLAN-Netze installieren. Florian Otto, Freifunk-Aktivist aus Brilon, erläuterte den JU-Mitgliedern aus dem Hochsauerlandkreis die Funktionsweise eines Freifunknetzes. „Frei steht für: öffentlich, nicht kommerziell, im Besitz einer Gemeinschaft, unzensiert und unpolitisch“, erklärte Otto. Der Funk beziehe sich auf den technischen Teil, also die digitale Kommunikation über WLAN.
Junge Union Hochsauerland informiert sich über Freifunk
Freifunk ist ein Netz aus WLAN-Routern, die mit einer eigenen Firmware bespielt werden, gewissermaßen einem Betriebssystem. Dadurch vernetzen sich die Router selbstständig miteinander und können so ganze Straßenzüge und Stadtviertel abdecken. Im Bereich des Freifunknetzes können alle Bürger zum Beispiel mit ihrem Smartphone oder dem Tablet kostenfrei, unzensiert und anonym ins Internet. „Freifunk bietet viele Vorteile“, erläutert Otto: „Touristen und Gäste kommen barrierefrei ins Internet und Ausländer sind nicht auf teure Roaming-Tarife angewiesen.“ Bei Stadtfesten können die Bürger das WLAN-Netz nutzen, um zum Beispiel Fotos auf Facebook hochzuladen. Freifunk erfüllt auch einen sozialen Beitrag, denn Mitbürger, die sich keinen eigenen Internetanschluss bezahlen können, haben über Freifunk Zugang zu den Informationen im Netz.
Freies WLAN für die Bürger und Touristen in der Stadt
„Die Freifunk-Initiative schafft mit sehr wenig Geld und viel bürgerschaftlichem Engagement ein öffentliches WLAN-Netz. Daher ist Freifunk eine einfache Möglichkeit für die Städte, ihren Bürgern und Gästen freies WLAN anzubieten“, ist der JU Kreisvorsitzende Thomas Becker vom Konzept der Freifunker überzeugt.
Arnsberg ist Vorreiter, in Brilon und Winterberg steht je ein Router
In Arnsberg gibt es bereits ein Freifunk-Netz. Hier ist von über 70 Routern grade mal eine Handvoll direkt ans Internet angeschlossen. In Brilon hat Florian Otto den ersten Freifunk-Router aufgestellt. In Winterberg hat JU-Mitglied Sven Lucas Deimel einen Router eingerichtet. Die Freifunk-Infoveranstaltung am 26. August in Brilon hatte ihn so überzeugt, dass er selber einen Router mit der Freifunk-Firmware bespielt und aufgestellt hat. Wer an dem Netzwerk teilnehmen möchte, muss lediglich ein WLAN-Router an einem geeigneten Ort aufstellen. Der günstigste Router kostet knapp 20 Euro. Strom und Internet bezahlen die Unterstützer, die einen Router bei sich aufstellen. Ans Internet muss aber nicht jeder Router angeschlossen werden. Jeder kann selber entscheiden, ob er einen festen Teil der eigenen Bandbreite der Gemeinschaft zur Verfügung stellt.
2 Antworten
Wissenswert und wichtig ist auch, das der Ausbau der Freifunkzellen ohne das Engagement von Mitgliedern der Piraten im HSK wohl in der Form nicht möglich wäre.
Die Treiber in allen Städten Soest (Sven Sladek), Brilon (Florian Otto) und natürlich Arnsberg (Daniel Wagner und ich) sind immer die Piraten gewesen. 🙂
Schade das das in der Presse keine Erwähnung findet. So klingt es oft als wäre das Ganze eine Idee der CDU/JU gewesen, was natürlich falsch ist.
Viele Stunden ehrenamtliches Engagement und privates Geld stecken wir in den Ausbau des Freifunknetzes und in Verbreitung der Idee.
Ich selbst betreibe nicht nur einen sondern 6 Freifunk Zugangspunkte auf Bergheim. 🙂
Mehr Informationen zum Freifunk: http://www.freifunk-moehne.de
@Ronny,
das Ganze ist aber sicher keine Idee der Piraten, auch wenn einige davon mit viel Initiative die Projekte in letzter Zeit vorangetrieben haben. Ohne das jahrelange Engagement der überparteilichen Freifunker gäbs da nämlich nichts.
Dass Piraten sich das Thema Freifunk ans Revert heften – siehe Berichte/Videos über Freifunk in Arnsberg – schadet dem Projekt eher, da diese Referenzen für Freifunk-Werbung in anderen Stadtverwaltungen nicht verwendet werden können. Andere Parteien, die viel Einfluss haben, lehnen nämlich dann Freifunk eben wegen des Engagements einzelner Piraten ab, obwohl sie die Technik und das Konzept dahinter insgeheim gut finden (sofern sie es verstehen, ist ja Neuland).