Neheim/Hüsten.Am 28. und 29. Oktober finden in den Arnsberger Stadtteilen Neheim und Hüsten sowie in der Stadt Köln die traditionellen Donatorenfeierlichkeiten statt.
Schenkung von 1368
„Donator“ bedeutet „Schenker“. 1368 schenkte Graf Gottfried IV. von Arnsberg der damaligen Stadt Neheim einen Wald, den heutigen Stadtwald. Dabei dachte er durchaus eigennützig: Zum einen sollten die Bürger der Stadt alljährlich für ihn und seine Gemahlin beten und eine „gesellige Zusammenkunft“ abhalten. Zum anderen war die Waldschenkung ein Teil mittelalterlicher Strukturpolitik: Der Wald sicherte langfristig das Wohlergehen der Stadt. Sein Ertrag sollte unter anderem zum Unterhalt der Stadtmauer genutzt werden. Eine befestigte, gut funktionierende Stadt war im Mittelalter ein Mittel der Herrschaftssicherung.
Reise nach Köln
Traditionsgemäß werden die Feierlichkeiten jedes Jahr wechselnd vom Jägerverein und von der Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist in Neheim in Zusammenarbeit mit der Stadt organisiert. In diesem Jahr hat die Schützenbruderschaft die Organisation übernommen. Am Freitag, 28. Oktober, reisen Bürgerinnen und Bürger, Ratsmitglieder, Schützen mit Fahnengruppe sowie Klassen der Graf-Gottfried-Grundschule und der Mühlenbergschule nach Köln, um am Grab des Grafen im Kölner Dom einen Kranz niederzulegen.
Graf-Gottfried-Spiele
Eine langjährige Tradition sind inzwischen auch die Graf-Gottfried-Spiele und die Stütchenverteilung in Neheim und Hüsten: Am Samstag, dem 29. Oktober, führt um 10.30 Uhr eine Theatergruppe der Graf-Gottfried-Schule in der Mendener Straße vor der Donatorenskulptur am Haus Strucken ein Graf-Gottfried-Spiel auf. Anschließend verteilen Ratsmitglieder die traditionellen Stütchen an Kinder und Erwachsene. Um 11 Uhr am selben Tag führen Schülerinnen und Schüler der Mühlenberg-Schule ihr Graf-Gottfried-Spiel in Hüsten an der Petri-Kirche auf. Natürlich werden auch hier Stütchen verteilt. Die Graf-Gottfried-Spiele erinnern an den eigentlichen Schenkungsakt im Mittelalter. Alle Bürgerinnen und Bürger und natürlich alle Kinder sind herzlich eingeladen.
Dankgottesdienst und Festvortrag
Um 17.30 Uhr zelebriert der Pfarrer Stephan Jung in der Kirche St. Johannes Baptist Kirche den Dankgottesdienst zum Gedenken an Graf Gottfried IV. und seiner Gemahlin Anna. Anschließend wird ganz im Sinne des Grafen zur „geselligen Zusammenkunft“ geladen. Den Festvortrag wird Alfred Schröder, Geschäftsführer der GONICUS, zum Thema „Vom Wald bis zur Wolke: Der digitale Wandel – Ein Blick in Gegenwart und Zukunft, Herausforderungen und Chancen in und für Arnsberg aus digitaler Sicht“ halten. Der Spendenerlös ist für die Förderung der deutschen Sprache im Kindergartenbereich der Stadt bestimmt.