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Dank Glücksspirale 60.000 Euro für Baudenkmal Haus Honningh

Freuen sich über den Denkmalschutz-Fördervertrag für Haus Honnigh: Jutta Deventer von Westlotto, Kreisheimatpfleger Hans-Jürgen Friedrichs, Denkmalpfleger ralf Herbrich, Eigentümer meinolf Schultebraucks und Rolf Klostermann von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. (Foto: oe)
Freu­en sich über den Denk­mal­schutz-För­der­ver­trag für Haus Hon­nigh: von links Jut­ta Dewen­ter von West­lot­to, Kreis­hei­mat­pfle­ger Hans-Jür­gen Fried­richs, Denk­mal­pfle­ger Ralf Her­brich, Eigen­tü­mer Mein­olf Schul­te­braucks und Rolf Klos­ter­mann von der Deut­schen Stif­tung Denk­mal­schutz. (Foto: oe)

Arns­berg. Haus Hon­ningh ist eins der domi­nie­ren­den his­to­ri­schen Gebäu­de der Arns­ber­ger Alt­stadt. Durch­schrei­tet man den Glo­cken­turm, fällt der Blick sofort auf das ein­drucks­vol­le Gebäu­de, das 1601 nach dem gro­ßen Stadt­brand als wich­ti­ger Außen­pos­ten des kur­köl­ni­schen Lan­des­her­ren ent­stand. 2012 erhielt Haus Hon­ningh durch einen neu­en Eigen­tü­mer eine neue Chan­ce. Dr. Mein­olf Schul­te­braucks, der den Bau seit­her schritt­wei­se und mit höchs­tem denk­mal­p­fel­eg­e­ri­schen Anspruch instand setzt, kann für die auf­wän­di­ge Restau­rie­rung jetzt zusätz­li­che 60.000 Euro ein­pla­nen, die die Deut­sche Stif­tung Denk­mal­schutz (DSD) dank der Mit­tel der Glücks­Spi­ra­le zur Ver­fü­gung stellt.

Fördervertrag für Restaurierungsarbeiten

Haus Honnigh mit den wiederhergestellten großen Kreuzstockfenstern links und rechts vom Eingangsportal. Foto: oe)
Haus Hon­ningh mit den wie­der­her­ge­stell­ten gro­ßen Kreuz­stock­fens­tern links und rechts vom Ein­gangs­por­tal. (Foto: oe)

Am Mon­tag über­brach­ten Rolf Klos­ter­mann, Lei­ter des Orts­ku­ra­to­ri­ums Sau­er­land der DSD, und Jut­ta Dewen­ter, Bezirks­lei­te­rin beim West­Lot­to einen ent­spre­chen­den För­der­ver­trag. Die Mit­tel ste­hen ins­be­son­de­re für die Natur­stein­ar­bei­ten an fünf Sand­stein­ge­wän­den an Gie­bel und Trauf­sei­te, aber auch für die Restau­rie­rung von 20 Außen­fens­tern und die Auf­ar­bei­tung von Holz­fuß­bö­den zur Ver­fü­gung. Klos­ter­mann und Deven­ter und auch Kreis­hei­mat­pfle­ger Hans-Jür­gen Fried­richs aus Best­wig, die das Haus allen noch nicht kann­ten, zeig­ten sich begeis­tert von der ins­ge­samt sehr guten Bau­sub­stanz und den vie­len Schät­zen, die dort wie­der frei­ge­legt wor­den sind. Denn auch Arns­ber­ger, die das Haus von innen gut ken­nen aus der Zeit, als die Künst­ler­grup­pe Sepia dort Ate­lie­re und Aus­stel­lungs­räu­me hat­te, kön­nen inzwi­schen viel neu­es ent­de­cken. Denn im Lau­fe der Jahr­hun­der­te waren Decken abge­hängt, Böden über­baut, Zwi­schen­wän­de ein­ge­zo­gen, Fens­ter und Kami­ne zuge­mau­ert wor­den. Die bei­den gro­ßen Sand­stein-Kreuz­stock­fens­ter links und rechts des Ein­gangs­por­tals waren um 1900 ganz ver­schwun­den und durch weit klei­ne­re Holz­fens­ter ersetzt wor­den. Die bei­den einst hohen Räu­me im Erd­ge­schoss hat­ten ihren reprä­sen­ta­ti­ven Cha­rak­ter dadurch völ­lig ver­lo­ren. Die­se Bau­sün­den sind inzwi­schen beho­ben. Die bei­den Fens­ter des Por­tals sind rekon­stru­iert, mit grü­nem Anröch­ter Sand­stein und blei­ver­glas­ten Fens­tern. Auch im Inne­ren geht es voran.

Denkmalschutz ein Herzensanliegen

Für Dr. Mein­olf Schul­te­braucks, der in Wel­ver auf Burg Vel­ling­hau­sen lebt, ist der pri­va­te Denk­mal­schutz ein Her­zens­an­lie­gen. In sei­ner Schrei­ner­werk­statt fer­tig er his­to­ri­sche Blei­glas­fens­ter auf his­to­ri­schen Maschi­nen sogar selbst an. Mit Haus Hon­ningh hat er aus sei­ner Sicht das idea­le Objekt gefun­den, in das er „gemein­sam mit der Fami­lie“ sein Erbe steckt – und in das er nach der Fer­tig­stel­lung in ein oder zwei Jah­ren viel­leicht sogar ein­mal selbst ein­zie­hen wird. Denn Ziel des Sanie­rungs­kon­zepts ist neben dem Denk­mal­schutz die Schaf­fung von zwei Woh­nun­gen. Aber auch eine geschäft­li­che oder – und das wäre ihm am Liebs­ten – kul­tu­rel­le Nut­zung der Erd­ge­schoss­räu­me wäre möglich.

Heilige drei Könige im Keller

1601 ließ der Köl­ner Erz­bi­schof das reprä­sen­ta­ti­ve Gebäu­de für sei­nen Reprä­sen­tan­ten in Arns­berg, den Land­schrei­ber des Her­zog­tums West­fa­len Rudolf Hon­ningh, errich­ten. Der Stadt­ge­schich­te zufol­ge wur­den in dem Gebäu­de im Rah­men der Ver­hand­lun­gen zum Ende des 30-jäh­ri­gen Krie­ges Gesand­te unter­ge­bracht und von 1794 bis 1803 sol­len hier die aus dem Köl­ner Dom eva­ku­ier­ten Gebei­ne der Hei­li­gen Drei Köni­ge vor dem Zugriff der fran­zö­si­schen Trup­pen ver­steckt wor­den sein. „Wer kann schon behaup­ten, dass er die Hei­li­gen drei Köni­ge bei sich im Kel­ler hat­te“, sagt Schul­te­braucks, der sich auch für eine wei­te­re Auf­ar­bei­tung der span­nen­den Geschich­te des Hau­ses einsetzt.

Sandsteinpilaster, Spicksteinböden und barocke Türen

Ein alter Spicksteinboden und frisch gesammelte Ruhrkiesel zu seiner Ergänzung. (Foto: oe)
Ein alter Spick­stein­bo­den und frisch gesam­mel­te Ruhr­kie­sel zu sei­ner Ergän­zung. (Foto: oe)

Der städ­ti­sche Denk­mal­pfle­ger Ralf Her­brich hat Haus Hon­ningh als her­aus­ra­gen­des Bau­denk­mal umfas­send doku­men­tiert und ist sehr erfreut, dass das Haus, das lan­ge in städ­ti­schen Besitz war und im Rah­men der Haus­halts­sa­nie­rung ver­kauft wur­de, an einen Käu­fer mit einem so über­zeu­gen­den denk­mal­pfle­ge­ri­schen Kon­zept gegan­gen ist. Die Doku­men­ta­ti­on war auch Grund­la­ge des För­der­an­trags bei der Stif­tung Denk­mal­schutz. Dar­in heißt es: „Das statt­li­che, gie­bel­stän­di­ge Gebäu­de mit Sat­tel­dach steht auf einem mit­tel­al­ter­li­chen Gewöl­be­kel­ler. Die Erschlie­ßung des mas­si­ven, heu­te ver­putz­ten Erd­ge­schos­ses erfolgt durch ein Por­tal, das von Pilas­tern aus Rüt­he­ner Sand­stein und einem Ober­licht gerahmt wird. An der Trauf­sei­te zur Soes­ter Stra­ße hin sind heu­te noch sand­stei­ner­ne Kreuz­stock­fens­ter erkenn­bar. Über dem Erd­ge­schoss kragt der Gie­bel in Fach­werk­bau­wei­se in zwei Geschos­sen aus. Innen fin­den sich im Erd­ge­schoss ein offe­ner Küchen­ka­min, Spick­stein­bö­den, baro­cke Türen mit ori­gi­na­len Beschlä­gen, eine his­to­ri­sche Trep­pen­an­la­ge und ein Las­ten­auf­s­zugs­rad im Dach­ge­schoss aus der Erbau­ungs­zeit. Das Gebäu­de wur­de über die Jah­re durch vie­le Ein- und Umbau­ten ver­un­klärt, besitzt jedoch noch einen gro­ßen Teil an Ori­gi­nal­sub­stanz. Der jet­zi­ge Eigen­tü­mer hat das Gebäu­de im Jahr 2012 erwor­ben und setzt es seit­her schritt­wei­se und in enger Abstim­mung mit den Denk­mal­be­hör­den wie­der instand. Die dies­jäh­ri­gen Arbei­ten sol­len den Abschluss der bereits in hoher denk­mal­pfle­ge­ri­scher Qua­li­tät durch­ge­führ­ten Maß­nah­men bilden.“

Auch andere Projekte in Arnsberg und Sundern gefördert

Haus Hon­nigh ist eines der über 380 Pro­jek­te, die die Deut­sche Stif­tung Denk­mal­schutz dank Spen­den und Mit­tel der Glücks­Spi­ra­le allein in NRW bis­her för­dern konn­te. Auch der Klos­ter­gar­ten in Oel­ing­hau­sen, die Roden­tel­gen­ka­pel­le in Bruch­hau­sen und die Auf­er­ste­hungs­kir­che gehö­ren zu den För­der­pro­jek­ten der DSD, eben­so Haus Ame­cke und Schloss Mel­sche­de in Sundern.

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