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Brodel: „Aus Last soll Lust werden! Wir wollen, dass unsere Neubürger bleiben!“

Sun­dern. Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del stell­te das Mam­mut­the­ma Men­schen auf der Flucht in den Mit­tel­punkt sei­ner Rede beim Jah­res­emp­fang 2016 der Stadt Sun­dern. Neben den unmit­tel­ba­ren Not­wen­dig­kei­ten wie Unter­brin­gung und Ver­sor­gung der neu ange­kom­me­nen Men­schen wer­de die Inte­gra­ti­on ein her­aus­ra­gen­des The­ma in den kom­men­den Jah­ren sein, so Bro­del. „Denn wir wol­len hier nicht nur die Last der ers­ten Stun­den mit unse­ren Neu­an­kömm­lin­gen tei­len, son­dern wir wol­len auch, dass aus Last Lust wird, und unse­re Neu­bür­ger in Sun­dern blei­ben!“ Neben einem kurz gehal­te­nen Rück­blick ging der Bür­ger­meis­ter aber auch auf vier ande­re The­men ein, die für die Zukunft beson­ders prä­gend sei­en: Wind­kraft, Innen­stadt­ent­wick­lung, Wirt­schafts­för­de­rung und Kommunikation.

Lob für großes Engagement in der Stadt

Bürgermeister Ralph Brodel. (Foto: Stadt Sundern)
Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del. (Foto: Stadt Sundern)

„Seit Sep­tem­ber sind es im Schnitt 100 Män­ner, Frau­en und Kin­der, die monat­lich an unse­re Türen klop­fen. Zur­zeit beher­ber­gen wir über 640. Und die meis­ten von ihnen, dar­auf kön­nen wir stolz sein, sind in klei­nen Grup­pen unter­ge­bracht, mit ech­ten Sozi­al­bin­dun­gen. Ech­te gro­ße Mas­sen­un­ter­künf­te sind bis­lang nicht not­wen­dig gewe­sen,“ sag­te Bro­del und dank­te für den außer­ge­wöhn­li­chen Ein­satz vie­ler Men­schen in Sun­dern. Er nann­te den auf­op­fe­rungs­vol­len Ein­satz der Mit­ar­bei­ter der Ver­wal­tung und das breit­ge­fä­cher­te Enga­ge­ment des ehren­amt­li­chen Netz­werks. beson­ders hob er die beein­dru­ckend vor­bild­li­che Arbeit und stän­di­ge Hilfs­be­reit­schaft der GAB her­vor, sei es bei der Erst­aus­stat­tung von Woh­nun­gen und Küchen, bei der Repa­ra­tur von Fahr­rä­dern oder bei viel­fäl­ti­gen Fahr­diens­ten und Hilfeleistungen.
Er lob­te aber auch die weit gefä­cher­te sozia­le Ver­ant­wor­tung, die in Sun­dern herr­sche, die Soli­da­ri­tät und krea­ti­ve Hilfs­be­reit­schaft der Bevöl­ke­rung, die Unter­stüt­zung durch Insti­tu­tio­nen und Unter­neh­men der Pri­vat­wirt­schaft, sei es durch Sach- und Geld­spen­den oder durch Initia­ti­ven, Asyl­be­wer­ber sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig zu beschäf­ti­gen, und schließ­lich die Inte­gra­ti­ons­kraft der Sport­ver­ei­ne, die Men­schen auf der Flucht in Sun­dern zu inte­grie­ren. „Zukunft braucht Men­schen mit Poten­ti­al, und die­ses Poten­ti­al aus der gan­zen Welt ver­stärkt deut­lich unser Poten­ti­al, unse­re Zukunft,“ schloss Bro­del sei­ne Aus­füh­run­gen zu die­sem Thema.

Windkraft: Sunderns Schönheit und touristische Attraktivität erhalten

„Die Wind­kraft wird uns noch vie­le schlaf­lo­se Näch­te berei­ten,“ pro­phe­zei­te Bro­del, „denn wir in Sun­dern sind schein­bar der Test­fall für den gesam­ten Hoch­sauer­land­kreis.“ Die Stadt habe Pla­nun­gen abge­lie­fert, die die 200 Meter hohen Wind­rä­der halb­wegs ver­träg­lich unter­ge­bracht hät­ten, und sei damit ihrer Ver­pflich­tung nach­ge­kom­men. Das sei ein schwe­rer Weg mit end­lo­sen Dis­kus­sio­nen und schmerz­haf­ten Kom­pro­mis­sen gewe­sen. Die jetzt von Minis­te­ri­um, Bezirks­re­gie­rung und Kreis vor­ge­se­he­nen Ein­schrän­kun­gen und Restrik­tio­nen mach­ten aber, bis­lang, jede die­ser Pla­nun­gen zu Nich­te. „Blie­be es so, wäre Sun­dern ein Fli­cken­tep­pich vol­ler Wind­rä­der. Dies wer­den wir so nicht hin­neh­men!“, sag­te Bro­del. „Damit man mich rich­tig ver­steht: wir geben ger­ne unse­ren Teil zur Wind­kraft bei, aber nicht mit dem Preis, dass man in Sun­dern über­all über 200 Meter hohe Kolos­se aus Stahl und Beton stol­pert. Es wird eine der gro­ßen Auf­ga­ben des Rates und der Ver­wal­tung sein, Sun­derns Schön­heit und tou­ris­ti­sche Attrak­ti­vi­tät zu erhalten.“

Natürliche Entwicklung für attraktive Innenstadt

Attrak­ti­ver und schö­ner sol­le auch die Innen­stadt wer­den. Zur Zeit wür­den ers­te Kon­zep­te ent­wi­ckelt. „Kon­zep­te, die alle eines gemein­sam haben: Eine natür­li­che Ent­wick­lung,“ so Bro­del.  „Attrak­ti­vi­tät schafft Auf­merk­sam­keit. Auf­merk­sam­keit schafft län­ge­re Auf­ent­hal­te. Län­ge­re Auf­ent­hal­te schaf­fen Nach­fra­ge. Nach­fra­ge schafft Geschäf­te.“ dabei setzt Bro­del auf eine sanf­te Ent­wick­lung der Röhr, die mit ganz neu­er Auf­ent­halts­qua­li­tät und Gas­tro­no­mie zu einem Publi­kums­ma­gne­ten wer­den soll. Dane­ben gehe es aber auch schon um kon­kre­te Gesprä­che mit Inves­to­ren, mit denen auch grö­ße­re Pro­jek­te ent­wi­ckelt wer­den könn­ten, die Sun­dern auch für den grö­ße­ren Umkreis attrak­tiv machen sol­len. „Sun­dern soll wach­sen!“, so Brodel.

Wirtschaft an erster Stelle

Die­ses Wachs­tum will der Bür­ger­meis­ter auch durch eine kom­plett neu auf­ge­stell­te Wirt­schafts­för­de­rung in Gang brin­gen. Die Stabs­stel­le Wirt­schafts­för­de­rung und das Wirt­schafts­fo­rum Sun­dern, das schon im Febru­ar das ers­te Mal zusam­men kom­me, sei­en die Anfän­ge. „Der dort geüb­te Schul­ter­schluss zwi­schen Unter­neh­men und Ver­wal­tung macht deut­lich, dass die Auf­ga­be der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung an ers­ter Stel­le steht und nur gemein­sam gelin­gen wird,“ so Bro­del. „Ohne Finanz­kraft und wirt­schaft­li­cher Gesund­heit sind alle ande­ren Anstren­gun­gen zum Schei­tern ver­ur­teilt. Nur eine gesun­de Wirt­schaft bil­det das Fun­da­ment für eine gesun­de Zukunft.“

Kommunikation ein Schlüssel und Zauberwort

Den „Schlüs­sel für alles“ sieht Bro­del in der Kom­mu­ni­ka­ti­on. Der Umbau der Ver­wal­tung sei in Gang gekom­men neben der Ver­wal­tung sol­le auch die Poli­tik, also der Rat, für den Bür­ger erleb­bar wer­den. „Das Zau­ber­mit­tel heißt Kom­mu­ni­ka­ti­on,“ so Bro­del. Mit auf­su­chen­der und beharr­li­cher Kom­mu­ni­ka­ti­on will er die Sun­derner ein­bin­den. „Wenn  wir uns nicht wirk­lich direkt auf die Men­schen zu bewe­gen, dann wer­den die Grä­ben zwi­schen „der Poli­tik“, der „Ver­wal­tung“, den „Bür­gern“ und „den Wäh­lern“ immer grö­ßer. Gera­de in der Kom­mu­nal­po­li­tik ist dies umsetz­bar. Am Ende steht ein offe­nes Rat­haus, eine offe­ne Ver­wal­tung, ein offe­ner Stadtrat.“

Verschuldung gesenkt

Bei sei­nem Rück­blick auf 2015 nann­te Bro­del die erfolg­rei­chen Spar­be­mü­hun­gen, die ver­bun­den mit einer posi­ti­ven Situa­ti­on der Wirt­schaft eine Sen­kung der Ver­schul­dung um über zwei Mil­lio­nen Euro auf jetzt noch 60,4 Mil­lio­nen ermög­licht habe. Auch für 2016 sei­en die Aus­sich­ten posi­tiv und Sun­dern ste­he finan­zi­ell bes­ser da als vie­le ande­re Kom­mu­nen im Land. Als Erfol­ge nann­te Bro­del auch die Eröff­nung des Air­leb­nis­wegs am Sor­pe­see und die Stei­ge­rung der Über­nach­tungs­zah­len bei Cam­ping­gäs­ten um 30 Pro­zent, die Umwand­lung vie­ler Feri­en­woh­nun­gen in Ame­cke in regu­lä­re Wohn­ge­bie­te und die Röhr­re­natu­rie­rung im „wun­der­schö­nen“ Hach­en. „Damit soll­te die Röhr nie wie­der höher stei­gen, als wir es ver­kraf­ten kön­nen“, so Bro­del, der sich dage­gen freut, dass die Ein­woh­ner­zahl wie­der steigt und die Arbeits­lo­sen­quo­te auf vier Pro­zent gesun­ken ist.

Das Gefühl, wirklich wichtig zu sein

Die kom­men­den Her­aus­for­de­run­gen sei­en immens, so Bro­del.  Die ers­ten Schrit­te sei­en  getan, und er sei über­rascht, wie sehr die Men­schen dies anneh­men. Es blei­be aber eine enor­me Anstren­gung für alle Betei­lig­ten, die­sen Pro­zess der Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ein­bin­dung immer wei­ter in Gang zu hal­ten. Am Ende wer­de eine Stadt ste­hen, die ihren Bür­ge­rin­nen und Bür­gern nicht nur Sicher­heit gebe, son­dern auch das ech­te Gefühl, wirk­lich wich­tig zu sein. „Dafür müs­sen wir nicht immer einer Mei­nung sein, aber wir müs­sen uns gegen­sei­tig immer ernst neh­men und ein­bin­den,“ so Brodel.

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