Sundern/Borken. Für einen Paukenschlag zum Jahresauftakt sorgten die Zweitliga-Volleyballerinnen des RC Sorpesee. Die erste Auswärtstour des Jahres wurde zu einem denkwürdigen Trip. Dem besten Satz der Saison folgte ein kleiner Einbruch, am Ende gab es dann aber doppelt Grund zu feiern.
3:1‑Auswärtssieg geht in Ordnung
Als Vanessa Vornweg und Lena Vedder in einer Co-Produktion im Block den letzten Punkt der Zweitligapartie in der prall gefüllten Borkener Sporthalle markierten und der RCS mit einem 3:1 Auswärtserfolg in das Volleyballjahr 2017 startete, stand die kleine, aber lautstarke Anhängerschaft der Langscheiderinnen nahe der holländischen Grenze Kopf; und das zurecht. Der Sieg des Tabellenvorletzten gegen die deutlich besser platzierten Borkenerinnen ging nach Meinung aller Beobachter in Ordnung, das Gästeteam um Spielführerin Kirsten Platte erspielte sich die Punkte und schaffte es im Borkener Hexenkessel auch in den entscheidenden Momenten, einen halbwegs ruhigen Kopf zu behalten.
Gänsehautatmosphäre
Schon der erste Satz geriet in der lautstarken und fairen Gänsehautatmosphäre in der Mergelsberg-Sporthalle zu einer Demonstration der guten Vorsätze des RCS für das neue Kalenderjahr. Unter der taktischen Leitung von Linus Tepe fanden die Aufschläge der Sauerländerinnen von Beginn an ihre Ziele im Feld der Skurios Volleys und machten einen geregelten Spielaufbau fast unmöglich. Sorpesee zog davon und profitierte zudem von einer in dieser Phase starken Leistung in Block und Feldabwehr. Da auch der Gegenangriff unter Regie einer umsichtigen Lara Drölle gut funktionierte, war das Gästeteam nicht zu stoppen. Katharina Schulte-Schmale stabilisierte die Annahme für eine famos agierende Leonie Hoffmann und als auch Franziska Finke noch einige gute Aufschläge beisteuerte, war mit 25:11 der vermutlich beste Satz in der RCS-Volleyballhistorie Geschichte.
Kapitaler Fehlstart in Satz 2
Mit dem Seitenwechsel jedoch schien die Souveränität der Anfangsminuten plötzlich wie verflogen. Das Borkener Trainerteam stellte geschickt um und ein kapitaler Fehlstart der Sorpesee-Damen rief das Publikum der Gastgeberinnen auf den Plan. Beim 1:5 folgerichtig der erste Auszeit des RCS, die etwas Besserung brachte. Beim 9:9 war das Team wieder heran, die Annahme um die stark verbesserte Libera Michelle Henkies verrichtete Schwerstarbeit. In der zweiten technischen Auszeit führte der Gast aus dem Sauerland hauchdünn mit 16:15. Die sich bietenden Chancen auf 2:0 in den Sätzen zu stellen nutze das Team allerdings nicht. Starke Abwehraktionen von Amy Knight und auch die Blockverstärkung von Henrike Axt konnten den Schlussspurt der Borkenerinnen nicht bremsen. Beim 25:21 bejubelte das Heimteam den Satzausgleich.
Sorpesee-Mädels kontern
Erneuter Seitenwechsel und es schien fast so als hätte auch das Team des RCS wieder das Gesicht gewechselt. In Satz 3 spielte nämlich wieder der Tabellenvorletzte aus dem Hochsauerland. Der RCS fand die Organisation in Abwehr und Annahme wieder und der Mittelblock um die glänzend aufgelegten Kim Spreyer und Vanessa Vornweg blockte was das Zeug hielt. Die Führung wuchs und Präzision im Aufschlag nahm wieder zu. Eine kleine Schwächephase, in der Borken auf 8:12 verkürzen konnte, konterten die Sorpesee Mädels zum 17:12 und transportierten den Vorsprung bis zum 24:17. Da war sie plötzlich wieder, die Abschlussschwäche des RCS. Erst eine Auszeit brachte die nötige Ruhe und Vorbereitung zum 25:19. 2:1 die Satzführung und Zeit für das packende Finale der Partie.
Drei Matchbälle vergeben
Mit nur einem Punkt, so die Ansage des Teams beim Seitenwechsel, sollte es aber noch nicht genug sein. Die spielerische Linie, der Sätze 1 und 3 und die Lockerheit im Spiel der jungen Mannschaft war jedoch ob der Chance auf den Sieg schwer beizubehalten. Ab jetzt wurden die ohnehin kurzen Ärmel der Trikots hoch gekrempelt und gekämpft. Einen guten Start in Satz 4 glich Borken postwendend aus und ab der ersten technischen Auszeit transportierte der RCS einen Minimalvorsprung von ein bis zwei Punkten durch den Satz. Eine kleine Schwächephase zur zwischenzeitlichen 14:12 Borkener Führung korrigierten die Damen vom See umgehend und waren ihrerseits beim 18:16 im Vorteil. Als das Team den Punkt zum 24:20 markierte standen Matchbälle auf dem Programm und die entscheidende Lücke schien gerissen, schien… Der verflixte letzte Punkt aber sollte dann doch wieder zunächst nicht gelingen. Chance im Gegenangriff vergeben, fantastische Abwehraktion von Borken und ein Annahmefehler der Sauerländerinnen führten zum 24:23 aus RCS Sicht. Eine letzte Auszeit zum Durchatmen und zwei beherzte Aktionen später jubelte die Blaue Wand gemeinsam mit dem Team über den 25:23 Matchgewinn.
Vanessa Vornweg feierte ihren 18. Geburtstag
Auf der Rückreise dann an allen Ecken und Enden strahlende und zufriedene Gesichter. Glückliche Fügung, dass Mittelblockerin Vanessa Vornweg noch auf der Rückreise in ihren 18. Geburtstag hinein feierte, Ständchen und Umarmungen natürlich inklusive! Ein dickes Geburtstagsgeschenk gab es in Form von drei Punkten und sie hatte noch dazu fleißig mit daran geschnürt.
- Für den RCS aktiv: Henrike Axt, Lara Drölle, Franziska Finke, Michelle Henkies, Leonie Hoffmann, Laura Kemper, Amy Knight, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Kim Spreyer, Lena Vedder, Vanessa Vornweg, Scout Anna Hansknecht, Physio Anne Schmitz und Co-Trainer Linus Tepe.
