Oeventrop. 119 Einsatzkräfte waren in der Nacht zu Mittwoch bei einem Dachstuhlbrand am ehemaligen Kloster in Oeventrop im Einsatz: Die Feuerwehr konnte mit massivem Löschangriff ein Übergreifen der Flammen verhindern. Das Gebäude, als altes Kloster, Egge-Klinik oder ehemalige Salus-Klinik bekannt, steht generell leer. Ob sich zum Zeitpunkt des Brandes noch Menschen im Gebäude befanden, ist nach Polizeiangaben derzeit noch unklar.
Brandbekämpfung von innen zu riskant
Die Feuerwehr wurde in der Nacht zu Mittwoch um 22.48 Uhr unter dem Alarmstichwort „Dachstuhlbrand“ alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand der Dachstuhl des ehemaligen Klosters bereits im Vollbrand. Feuerwehrleute machten sich unter Atemschutz sofort auf die Suche nach Menschen im Gebäude. Parallel dazu wurde eine Brandbekämpfung über zwei Drehleitern eingerichtet. Feuerwehrleute unter Atemschutz versuchen auch von innen den Brand zu bekämpfen, mussten das aber aus Sicherheitsgründen wieder einstellen.
Kräfte nachalarmiert
Wegen der Größe des Brandes wurden weitere Kräfte nachalarmiert. Eingesetzt waren Kräfte der Feuerwehr Arnsberg von den Wachen Arnsberg und Neheim sowie den Löschzügen Bruchhausen/Niedereimer, Arnsberg, Rumbeck und Oeventrop. Feuerwehrleute vom Löschzug Freienohl wurden zur Unterstützung der Wasserversorgung hinzugerufen. Im Einsatz waren ferner der Fernmeldedienst der Feuerwehr Arnsberg sowie die Kreisschirrmeisterei mit Atemschutzwerkstatt.
Rettungskräfte im Bereitstellungsraum
Unterstützung gab es vom Rettungsdienst Meschede, Notarzt, Deutschem Roten Kreuz Hüsten, Malteser Hilfsdienst Arnsberg sowie dem Deutschen Roten Kreuz Meschede/Eslohe, das die Verpflegung der Einsatzkräfte übernahm. Kräfte des Rettungsdienstes wurden in einem Bereitstellungsraum zusammen gezogen, um auf plötzliche Entwicklungen am Einsatzort sofort reagieren zu können. Der Energieversorger wurde gerufen und schaltete das gesamte Gebäude stromlos.
2,5 Kilometer Schlauchleitung gelegt
Während der Dachstuhlbrand bereits über zwei Drehleitern von außen bekämpft wurde, bauten Feuerwehrleute eine Schlauchbrücke zur Sicherstellung der Wasserversorgung aus der Ruhr auf. Dabei wurde eine Strecke von 2,5 Kilometern überwunden. Der Versuch, mit Feuerwehrleuten unter Atemschutz das Feuer auch von innen zu löschen, wurde aus Sicherheitsgründen jedoch zunächst wieder eingestellt und konnte erst im Verlauf der Löscharbeiten wieder aufgenommen werden.
Feuer erst nach fast vier Stunden unter Kontrolle
„Der Feuerwehr gelang es, durch das schnelle und konsequente Eingreifen noch größeren Schaden am Gebäude und die Ausbreitung des Feuers auf andere Gebäudeteile zu verhindern“, so Feuerwehrsprecher Frank Albrecht. Erst knapp vier Stunden nach der Alarmierung gegen 3.40 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Bis in die Morgenstunden dauerten im Anschluss die weiteren Lösch- und Nachlöscharbeiten, bei denen das Dach des Gebäudes geöffnet und Glutnester abgelöscht wurden.
Straße und Bahnstrecke zeitweise gesperrt
Wegen der verlegten Schläuche zur Wasserversorgung aus der Ruhr und um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden, wurde die Oeventroper Straße während der Löscharbeiten in beide Richtung voll gesperrt. Auch der Zugverkehr auf der Bahnstrecke des Sauerland-Express wurde zeitweise eingestellt. Während der Löscharbeiten kam auch der Arnsberger Bürgermeister und künftige Arnsberger Regierungspräsident Hans-Josef Vogel zur Einsatzstelle. Vogel lobte den Einsatz der Feuerwehr und dankte allen Einsatzkräften.
Brandermittler vor Ort
Polizeisprecherin Bianca Scheer sagte am Mittag: „Der Brandermittler der Polizei ist vor Ort. Zur Brandursache und zur Höhe des Sachschadens können im Moment noch keine Aussagen getroffen werden.“