- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Akademie für Ausbilder und Auszubildende eröffnet

Eröffnung der Akademie für Ausbilder und Auszubildende, hier: Franz-Josef Hinkelmann (IHK-Bildungsinstitut), Martin Krengel, Dr. Ilona Lange und Prof. Dr. Felix Rauner (v. li.). (Foto: IHK)
Eröff­nung der Aka­de­mie für Aus­bil­der und Aus­zu­bil­den­de, hier: Franz-Josef Hin­kel­mann (IHK-Bil­dungs­in­sti­tut), Mar­tin Kren­gel, Dr. Ilo­na Lan­ge und Prof. Dr. Felix Rau­ner (v. li.). (Foto: IHK)

Arns­berg. Prof. Dr. Felix Rau­ner von der Uni­ver­si­tät Bre­mer mach­te als Refe­rent bei der Eröff­nung der „Aka­de­mie für Aus­bil­der und Aus­zu­bil­den­de“ des IHK-Bil­dungs­in­sti­tuts deut­lich, wie sehr die Aus­bil­dung jun­ger Men­schen im Wan­del ist: „Wir sind mit­ten in einem gigan­ti­schen Expe­ri­ment.“ Das dua­le Sys­tem in Deutsch­land sei effek­tiv und ein Export­schla­ger. „Aber wird es sich in Zei­ten der Glo­ba­li­sie­rung durch­set­zen können? “

Notwendiges Angebot zur systematischen Qualifizierung der Ausbilder

Die­sem Wan­del begeg­net die neu­eröff­ne­te Aka­de­mie als Platt­form für den Aus­tausch und zur Qua­li­fi­zie­rung von Aus­bil­dern und Aus­zu­bil­den­den. Und das Inter­es­se war am Eröff­nungs­tag groß. Mehr als 100 Teil­neh­mer hat­ten sich zu der Auf­takt­ver­an­stal­tung, dem Aus­bil­der­fo­rum, ange­mel­det. „Die­se Reso­nanz zeigt, dass das The­ma Aus­bil­dung in den Betrie­ben ganz oben auf der Agen­da steht“, beton­te IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Dr. Ilo­na Lan­ge in ihrem Gruß­wort. In der Zukunft müss­ten die Unter­neh­men „noch inten­si­ver und pro­fes­sio­nel­ler aus­bil­den“, ergänz­te Mar­tin Kren­gel, Geschäfts­füh­rer und Mit­ei­gen­tü­mer der WEPA Grup­pe und Spre­cher der Wei­ter­bil­dungs­bei­rä­te des IHK-Bil­dungs­in­sti­tuts. Nicht zuletzt mit dem demo­gra­fi­schen Wan­del änder­ten sich die Rah­men­be­din­gun­gen für die Berufs­aus­bil­dung gra­vie­rend, so Kren­gel, „und dar­auf müs­sen wir vor­be­rei­tet sein.“ Die Aka­de­mie sei des­halb ein neu­es und vor allem not­wen­di­ges Ange­bot zur sys­te­ma­ti­schen Qua­li­fi­zie­rung der Aus­bil­de­rin­nen und Ausbilder.
Wie sehr sich die dua­le Aus­bil­dung im Wan­del befin­det, ver­deut­lich­te Prof. Dr. Felix Rau­ner als Lei­ter der For­schungs­grup­pe Berufs­bil­dungs­for­schung. Er warf einen kri­ti­schen Blick auf den Trend zur Aka­de­mi­sie­rung, der dazu geführt habe, dass es in Deutsch­land erst­mals mehr jun­ge Men­schen gibt, die sich nach der Schu­le für ein Stu­di­um ent­schei­den als für eine dua­le Aus­bil­dung. Und Rau­ner warn­te davor, die dua­le Erst­aus­bil­dung in die Fach­hoch­schu­len zu ver­la­gern, wie es mit­un­ter im Aus­land geschieht, und gab zu beden­ken: „Die Inter­na­tio­na­li­sie­rung macht vor Deutsch­land nicht Halt.“ Das heißt: Außer der Schweiz ist Deutsch­land das ein­zi­ge Land mit einer dua­len Berufs­aus­bil­dung. Bei­spie­le: Japan habe kein Berufs­bil­dungs­sys­tem, die USA ein wenig aus­ge­präg­tes, in Frank­reich fin­det Berufs­bil­dung auf rein schu­li­scher Ebe­ne statt. Und über kurz oder lang wer­den sich inter­na­tio­na­le Struk­tu­ren her­aus­bil­den, so Rauner.
Doch er sieht gute Grün­de, wes­halb es sich lohnt, an dem dua­len Sys­tem fest­zu­hal­ten: Eine gerin­ge Jugend­ar­beits­lo­sig­keit, eine hohe Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Unter­neh­men, eine aus­ge­präg­te beruf­li­che Iden­ti­tät, die hohes beruf­li­ches Enga­ge­ment bedingt und eine gute Ren­ta­bi­li­tät und Qua­li­tät der betrieb­li­chen Aus­bil­dung. „Um das Prin­zip der Dua­li­tät kom­men wir nicht her­um“, sag­te Rau­ner. Aber er sieht noch Inno­va­ti­ons­be­darf, zum Bei­spiel bei der Her­stel­lung eines durch­gän­gi­gen dua­len Bil­dungs­we­ges, der Qua­li­täts­ent­wick­lung in der Aus­bil­dung und auch bei der Eta­blie­rung von Berufs­fach­kon­fe­ren­zen. Und, so betont er, die Berufs­wahl­ori­en­tie­rung dür­fe nicht erst in der 5. bis 8. Klas­se statt­fin­den, son­dern müss­te schon im Kin­der­gar­ten beginnen.

„Ausbildung geht nicht nebenbei, der Wettbewerb wird härter“

Deut­li­che Wor­te fand auch Klaus Grä­be­ner, Geschäfts­füh­rer des Bereichs Aus­bil­dung der IHK Sie­gen. Er stell­te die Ergeb­nis­se der Umfra­ge „Was erwar­ten jun­ge Schul­ab­sol­ven­ten von ihren zukünf­ti­gen Aus­bil­dungs­be­trie­ben?“ vor. Das Ergeb­nis: Es muss sich eini­ges ändern, wenn die dua­le Aus­bil­dung für jun­ge Men­schen attrak­tiv sein soll, denn längst hat ein Per­spek­tiv­wech­sel statt­ge­fun­den, bei dem nicht mehr nur nach den Erwar­tun­gen der Betrie­be an ihre Aus­zu­bil­den­den gefragt wird. Grä­be­ner warb für aus­sa­ge­kräf­ti­ge Abschlüs­se, län­der­über­grei­fen­de Schul­stan­dards, Schul­eig­nungs­prü­fun­gen, ver­pflich­ten­de Betriebs­prak­ti­ka, eine for­cier­te Berufs­ori­en­tie­rung und einen bes­se­ren Über­gang von der Schu­le in den Beruf sowie eine Auf­wer­tung der Erzie­hungs­ar­beit und die Gewin­nung von Stu­di­en­ab­bre­chern für die Aus­bil­dung. Die Betrie­be befin­den sich in einem Gezei­ten­wech­sel in der Per­so­nal­ar­beit: Tat­sa­che ist: „Aus­bil­dung geht nicht neben­bei“, so Grä­be­ner. „Der Wett­be­werb wird härter.“
Die Teil­neh­mer des Aus­bil­der­fo­rums wol­len die­sen Her­aus­for­de­run­gen aktiv begeg­nen. „Ich möch­te heu­te Erfah­run­gen sam­meln“, sag­te Indus­trie­kauf­frau Dia­na Brück­ner, die im Auto­haus Stern­park (Soest) seit kur­zem für die Aus­zu­bil­den­den zustän­dig ist. Und Sarah Plaß­mann, Pro­dukt­ma­na­ge­rin bei der Braue­rei Veltins, sag­te: „Ich bil­de seit dem ver­gan­ge­nen Jahr selbst aus und möch­te mein Wis­sen ger­ne ver­tie­fen.“ Bei­de hat­ten sich wie die meis­ten der Teil­neh­mer am Nach­mit­tag für Work­shops ange­mel­det, mit denen die The­men „Umgang mit schwie­ri­gen Azu­bis“, „Aus­bil­dungs­mar­ke­ting in Zei­ten des demo­gra­fi­schen Wan­dels“ und „Wel­cher Füh­rungs­stil ist der rich­ti­ge im Umgang mit der Gene­ra­ti­on Y?“ erar­bei­tet wurden.

Beitrag teilen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Beiträge

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de

Schon gelesen?